Google enttäuscht – Neue Abwärtsspirale in Sicht?

Die Börsen sind derzeit nichts für schwache Nerven. Nach der Erholung in den USA, wo die Indizes nach starken Tagesverlusten noch leicht im Plus schlossen, melden die meisten Aktienmärkte in Asien Kursverluste. In China sorgt man sich um das Wirtschaftswachstum, das nächsten Dienstag veröffentlicht wird. Auch im DAX geht es vorbörslich leicht nach unten. Hoffnung hat ein Notenbanker aus den USA gegeben, der für eine Pause bei der Starffung der Geldpolitik plädiert. Sollten die Aktienmärkte weiter fallen, dürften diese Stimmen lauter werden. Gefährdet sind vor allem gut bewertete Hightech-Aktien wie Facebook oder Twitter. Aber dass es auch solidere Hightechs erwischen kann, zeigen die Zahlen von Google. Eine Schwäche bei den bezahlten Anzeigenplätzen wurden der Aktie zum Verhängnis, sie verliert nachbörslich rund zwei Prozent.

Ölpreis leicht erholt

WTI-Öl, 1 Jahr

Der Ölpreis kann sich aufgrund besserer Lagerdaten aus den USA leicht zulegen. Der Markt ist allerdings immer noch gut gesättigt und die OPEC will ihre Produktion nicht drosseln, um den Ölpreis zu steigern. Sie möchte nach eigenen Angaben den Anteil ihrer Mitglieder am Ölmarkt nicht verwässern. Die OPEC rechnet erst bei einem Ölpreis von 70 USD  mit einer unwirtschaftlichen Förderung des Schiefer-Öls. Das nächste OPEC-Meeting findet am 27. November statt.

Fed als Impulsgeber?

An den Börsen macht sich wieder Hoffnung breit. Der Präsident der regionalen St. Louis Fed, James Bullard, hatte vorgeschlagen, eine Pause  bei der Drosselung der Notenbankkäufe einzulegen. Damit ist er der erste Notenbankvertreter, der nach einer Reihe von schwachen US-Wirtschaftsdaten ein Umdenken vom aktuellen Kurs fordert. Das ist umso erstaunlicher als Bullard eher als Hardliner gegen eine lockere Geldpolitik gilt. Denn das Risiko eines Abschwungs ist groß: Schaut man zurück auf die Beendigung der vorherigen Anleihenkaufprogramme in den vergangenen fünf Jahren, hat es danach immer Korrekturen an den Aktienmärkten gegeben, weil die Wirtschaft danach schwächelte.

Apple mit Neuigkeiten

Apple präsentierte gestern Abend eine neue iPad-Generation mit einem schnelleren Chip und neuem Design. Das teurere Apple Air 2 soll das dünnste Tablet auf dem Markt sein und Apple neuen Schwung in den Verkauf dieser lahmenden Sparte bringen. Zudem hat das Unternehmen zwei weitere Ankündigungen gemacht. Ein neuer iMac-Rechner mit einer höheren Bildschirmauflösung soll bald in die Läden kommen. Und Apple Pay, der neu gegründete Bezahldienst von Apple, startet am kommenden Montag.

Anstehende Wirtschaftsdaten

Vor Börseneröffnung in den USA legt General Electric seine Quartalsergebnisse vor. Der Umsatz soll um drei Prozent auf 36,81 Mrd. Dollar zulegen und der Gewinn je Aktie von 0,36 auf 0,38 Dollar vorankommen. Um 14.30 Uhr werden in den USA die Neubaubeginne veröffentlicht. Laut Schätzungen der Volkswirte sollen sie im September von einer Jahresrate von 956.000 Einheiten auf 1,018 Mio. gestiegen sein. Bei den Baugenehmigungen wird ebenfalls ein Zuwachs erwartet: von annualisiert 998.000 auf 1,035 Millionen. Stark im Fokus der Investoren wird das US-Verbrauchervertrauen stehen, das die Universität Michigan um 15.55 Uhr veröffentlicht. Experten prognostizieren, dass der Index im Oktober von 84,6 auf 84,2 Punkte leicht nachgegeben hat.