Aktien Frankfurt
Gute Stimmung aus den USA springt über
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt wird am Freitag mit großem Optimismus auf Aussagen und Wirtschaftsdaten aus den USA gewartet. Der Dax setzte bis zur Mittagszeit zu einer kräftigen Erholung an und gewann 1,47 Prozent auf 8709,07 Punkte. Zwischenzeitig lag er sogar mehr als 2 Prozent im Plus.
Womöglich gibt es doch noch eine Chance für den deutschen Leitindex, die vierte Verlustwoche in Folge zu vermeiden. Sein Wochenminus hat sich aktuell auf 0,91 Prozent verringert. Ein Börsianer sprach von ersten Ansätzen einer Stabilisierung, die sich bereits am Vorabend in den USA angedeutet habe.
Der MDax gewann am Freitag 1,51 Prozent auf 14 955,86 Punkte und der TecDax stieg um 2,75 Prozent auf 1143,51 Punkte. Der wichtigste europäische Index, der EuroStoxx 50 , gewann etwas mehr als 1 Prozent hinzu.
HOFFNUNG AUF FORTSETZUNG DER LOCKEREN US-GELDPOLITIK
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"Mit großer Spannung warten die Märkte auf die Rede der US-Notenbankchefin Janet Yellen in Boston am Nachmittag", sagte Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black. Dabei verwies er auf die Empfehlung des regionalen Notenbankchefs von St. Louis vom Vortag, der angregte, trotz guter Wirtschaftsdaten das Ende der lockeren Geldpolitik zu verschieben. Das hatte schon am Donnerstag die Talfahrt des Dax gestoppt und am Ende sogar für ein kleines Plus gesorgt.
Mit Blick auf die US-Konjunkturdaten rechnet Analyst Dirk Gojny damit, dass die Aktivität auf dem Immobilienmarkt zugenommen hat und auch die Stimmung der US-Konsumenten "weiterhin sehr gut" ist.
ADIDAS-AKTIE STEIGT NACH ABSTUFUNG UNTERDURCHSCHNITTLICH
Im sehr freundlichen Gesamtmarkt gab es fast keine Verlierer. Im Dax legten alle 30 Werte zu. Die Plus der Aktien von Adidas war mit 0,50 Prozent allerdings unterdurchschnittlich. Wegen schwacher Aussichten im Russland-Geschäft hatte die Investmentsparte der Bank of America, Merrill Lynch, ihr Anlageurteil für das Papier des Sportartikelherstellers gesenkt.
Autowerte profitierten davon, dass der europäische Markt im September wieder kräftig zugelegt hat. In der Europäischen Union wurden laut dem Branchenverband ACEA gut 1,2 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen und damit 6,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit stieg der Absatz den 13. Monat in Folge. Die Volkswagen-Papiere (VW) kletterten in der Folge um 2,48 Prozent und die Anteilsscheine von Daimler und BMW gewannen jeweils etwas mehr als ein Prozent. Die Titel des Zulieferers Continental rückten sogar um 3,81 Prozent vor.
RHEINMETALL SCHWACH
Politische Risiken drückten die Papiere von Rheinmetall um 1,39 Prozent. Die Entscheidungen der Bundesregierung zu Rüstungsexporten ließen sich derzeit nicht gut vorhersagen, hieß es seitens der französischen Bank Exane BNP, die das Papier auf "Neutral" senkte.
Die Aktien von Dialog Semiconductor gewannen im TecDax 4,10 Prozent hinzu. Der US-Konzern Apple kämpft mit Produktverbesserungen gegen die Schwäche des Tablet-Marktes an. Die am Donnerstag vorgestellten neuen Geräte bekamen den vom iPhone bekannten Fingerabdruck-Sensor und schnellere Chips. Das größere Modell Apple Air 2 wurde zudem 18 Prozent dünner. Dialog gilt als einer der Zulieferer für Apple, auch wenn dies offiziell nie bestätigt wurde./ck/das
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---