Aktien Frankfurt
Börsianer schöpfen Hoffnung aus guten US-Konjunkturdaten
FRANKFURT (dpa-AFX) - Gute Wirtschaftsdaten aus den USA haben dem deutschen Aktienmarkt vor dem Wochenende zu einem Mini-Comeback verholfen. Am Freitagnachmittag stieg der Dax um 2,01 Prozent auf 8755,25 Punkte. Damit könnte der deutsche Leitindex doch noch die vierte Verlustwoche in Folge vermeiden. Das Minus seit Wochenbeginn hat sich aktuell auf 0,39 Prozent verringert.
Die gute Stimmung machte sich an der gesamten Börse breit: Der MDax gewann am Freitag 1,80 Prozent auf 14 998,67 Punkte und der TecDax stieg um 3,35 Prozent auf 1150,16 Punkte. Der wichtigste europäische Index, der EuroStoxx 50 , gewann rund 2 Prozent hinzu. Ein Börsianer sprach von ersten Ansätzen einer Stabilisierung, die sich bereits am Vorabend in den USA angedeutet habe.
MEHR BAUBEGINNE IN DEN USA ALS ERWARTET
Die US-Amerikaner begannen im September, mehr Häuser zu bauen als erwartet, was die positive Konjunkturentwicklung jenseits des Atlantiks weiter untermauert. Die Stimmung der US-Konsumenten dürfte ebenfalls "weiterhin sehr gut" sein, erwartet Analyst Dirk Gojny von der National-Bank und rechnet daher auch mit starken Daten der Universität Michigan.
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Dagegen äußerte sich die US-Notenbankchefin Janet Yellen in Boston nicht wie erhofft zur Politik der US-Notenbank oder zur heimischen Wirtschaft. Darauf war spekuliert worden, nachdem der regionale Notenbankchef von St. Louis vom Vortag angeregt hatte, trotz guter Wirtschaftsdaten das Ende der lockeren Geldpolitik zu verschieben. Die Geldflut gilt seit Jahren als Schmiermittel für die Börsen.
ADIDAS-AKTIE LEIDET UNTER ABSTUFUNG
Im dem sehr freundlichen Gesamtmarkt gab es fast keine Verlierer. Im Dax legten alle 30 Werte zu. Die Plus der Aktien von Adidas war mit 0,89 Prozent allerdings unterdurchschnittlich. Wegen schwacher Aussichten im Russland-Geschäft hatte die Investmentsparte der Bank of America, Merrill Lynch, ihr Anlageurteil für das Papier des Sportartikelherstellers gesenkt.
Autowerte profitierten davon, dass der europäische Markt im September wieder kräftig zugelegt hat. In der Europäischen Union wurden laut dem Branchenverband ACEA gut 1,2 Millionen Fahrzeuge neu zugelassen und damit 6,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit stieg der Absatz den 13. Monat in Folge. Die Volkswagen-Papiere (VW) kletterten in der Folge um 3,46 Prozent, die Anteilsscheine von Daimler um 1,85 Prozent und die von BMW um 2,11 Prozent. Die Aktien des Zulieferers Continental verteuerten sich um 3,71 Prozent.
RHEINMETALL-PAPIERE SEHR SCHWACH
Politische Unwägbarkeiten drückten die Papiere von Rheinmetall mit minus 2,27 Prozent an das Ende des MDax. Die Entscheidungen der Bundesregierung zu Rüstungsexporten ließen sich derzeit nicht gut vorhersagen, hieß es seitens der französischen Bank Exane BNP, die das Papier auf "Neutral" senkte.
Die Aktien von Dialog Semiconductor gewannen im TecDax 4,22 Prozent hinzu. Der US-Konzern Apple kämpft mit neuen iPads gegen die Schwäche des Tablet-Marktes an. Die am Donnerstag vorgestellten Geräte bekamen den vom iPhone bekannten Fingerabdruck-Sensor und schnellere Chips. Das größere Apple Air 2 wurde zudem fast ein Fünftel dünner. Dialog gilt als Zulieferer für Apple, auch wenn dies offiziell nie bestätigt wurde./ck/das
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---