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    Marktkonvergenzen  1211  1 Kommentar Grenzen zwischen Aktien aus Schwellenmärkten, Grenzmärkten und Industrieländern verschwimmen - Seite 2

    Die jüngsten Aktivitäten des Indexanbieters für Schwellen- und Grenzmärkte Morgan Stanley Capital International (MSCI) unterstreichen unser Konvergenzargument. Im Mai 2014 stufte MSCI Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate von Grenz- zu Schwellenmärkten hoch und würdigte damit Verbesserungen bei Liquidität und Rechten ausländischer Aktionäre auf diesen Märkten.[3] Auf diese Länder entfiel bei der Umstufung ein erheblicher Anteil der Gesamtkapitalisierung des MSCI Frontier Markets Index. Weitere acht Grenzmärkte werden ebenfalls für die eventuelle Aufnahme in breitere MSCI-Indexfamilien in Betracht gezogen. Die meisten dieser acht Länder sind zurzeit noch eher klein, doch mit Saudi-Arabien verfügt eines davon über einen großen Markt mit einer Kapitalisierung von rund 600 Mrd. US-Dollar[4] – auf dem Niveau von Mexiko und Südafrika. Die zuletzt angekündigten Pläne Saudi-Arabiens, ausländischen Investoren direkten Zugang zum saudischen Markt zu gewähren, haben die Wahrscheinlichkeit einer Aufnahme des Landes in die MSCI-Indizes in den nächsten Jahren unseres Erachtens stark erhöht.

    Die Grenzen des investierbaren Schwellenländeruniversums sprengen

    Für uns reicht das Schwellen- und Grenzmarktuniversum allerdings weit über die Grenzen traditioneller Referenzindizes hinaus. Wir suchen in fast jedem Entwicklungsland, in dem wir Potenzial erkennen, nach reizvoll bewerteten Aktien. Die Grenzen sind dabei nicht immer klar – je nach den zur Klassifizierung verwendeten Kennzahlen. So wird Südkorea beispielsweise derzeit von einem Indexanbieter als Schwellenland eingestuft, von einem anderen als Industrieland. 2013 fiel Griechenland bei MSCI vom Industrieland auf Schwellenmarktstatus zurück, obwohl das Bruttonationaleinkommen pro Kopf in Griechenland deutlich über der Schwelle der Weltbank für so genannte Länder „mit hohem Einkommen“ liegt und viele dortige Unternehmen ihren geschäftlichen Schwerpunkt in Industrieländern haben. [5] Vielleicht liegt Griechenland mit seiner (ehemaligen) Vergleichsgruppe der Industrieländer in vieler Hinsicht nicht gleichauf, doch man könnte dagegen halten, dass es auch nicht viele der typischen Merkmale anderer Schwellenmärkte aufweist wie attraktives Wachstumspotenzial, eine junge Bevölkerung und moderate Verschuldungsquoten. Während wir die Gelegenheit zur Investition in Griechenland als Schwellenmarkt begrüßen und dort potenzielle Chancen ausloten, ist die Einstufung unseres Erachtens schwierig und fällt in eine Grauzone.


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    Mark Mobius
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    Dr. Mark Mobius, Executive Chairman Templeton Emerging Markets Group: Kaum ein Name wird öfter mit Investments in den Schwellenländern assoziiert. Der 80-Jährige wurde 1987 von Sir John Templeton persönlich eingestellt, um den Fondsanlegern von Franklin Templeton neue aufstrebende Aktienmärkte zugänglich zu machen. Er leitet das Templeton-Research-Team mit Standorten in 18 Schwellenländerbüros weltweit und ist Mitglied des Wirtschaftsbeirates der International Finance Corporation (IFC), Mitglied der World Bank Group.
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    Verfasst von 2Mark Mobius
    Marktkonvergenzen Grenzen zwischen Aktien aus Schwellenmärkten, Grenzmärkten und Industrieländern verschwimmen - Seite 2 Bei der Einstufung von Unternehmen in Schwellenmärkte, Grenzmärkte und Industrieländer und bezüglich ihrer Eignung für Anlageportfolios gibt es gewisse Konvergenzen. Welche Märkte sind derzeit besonders erfolgversprechend?