Infineon – Sucheingabe “Vorwärtsgang”

Bei Infineon herrscht derzeit „Quiet Period“ (Auszeit) – bei der Aktie allerdings nicht. Bis zur Vorlage der Ergebnisse für das Fiskaljahr 2013/14 am 27. November wird sich der Halbleiterkonzern nicht mehr zu der jüngsten Geschäftsentwicklung äußern. Etliche Investoren befürchten allerdings, dass die Phase guter Ergebnisse und höherer Prognosen zu Ende geht, nicht zuletzt nach der Gewinnwarnung des US-Wettbewerbers Microchip Technologies. Entsprechend schwankungsanfällig ist die Akie, was aber für Discounter & Co. eine gute Sache ist, wenn sich der Titel wieder beruhigt.

Wie volatil die Infineon-Aktie ist, haben Aktionäre in den vergangenen Wochen einmal mehr schmerzhaft erfahren müssen: Nachdem das Papier im Juli auf das höchste Niveau seit Herbst 2007 geklettert war, kam es anschließend zu einer heftigen Korrektur. Die darauffolgende Erholung endete jedoch im September abrupt. Mit Kursen um sieben Euro liegt die DAX-Aktie nun um 25 Prozent unter dem Juli-Hoch. Analysten reagieren zusehends auf den Kursrückschlag. Zuletzt haben die Analysten von JP Morgan die Infineon-Aktie auf „neutral“ zurückgestuft und das Kursziel auf sechs Euro gesenkt. Die Analysten verwiesen darauf, dass sich die Industriemärkte in China und Europa eingetrübt hätten. Infineon produziert unter anderem elektrische Antriebe für Industrieanwendungen, wie zum Beispiel für Maschinen und Lokomotiven. Die Finanzprofis verwiesen zudem darauf, dass der US-Halbleiterhersteller Microchip Technologies von schwachen China-Geschäften berichtet habe. Die Gewinnwarnung von Microchip hatte auch die Aktie von Infineon erheblich belastet.

Autosektor im Fokus

Infineon, 1 Jahr

Von großer Bedeutung für Infineon ist zudem, wie sich die Autobranche entwickelt. Chips für den Sektor steuerten zuletzt rund 45 Prozent des Gewinns von Infineon bei. Bei einer weiteren Abkühlung der Weltwirtschaft könnte die Nachfrage aus dem Autosektor deutlich schwächer sein, als derzeit viele Experten erwarten. Wir hatten Anfang Juli auf dem Höhepunkt der Aktie in dem Beitrag „Infineon punktet gewaltig“ gewarnt, die Analysten würden den Fehler machen, die starke Geschäftsentwicklung bei der Halbleiterfirma einfach in die Zukunft fortzuschreiben. Zudem hatten wir vor einer Abkühlung der chinesischen Wirtschaft gewarnt und erklärt, dass das damalige KGV von 17,2 ziemlich hoch sei. Inzwischen ist es zwar auf 13,7 gesunken. Allerdings haben die Analysten auch erst damit angefangen, die 2015er-Gewinnschätzungen zu senken. Nachdem sie im August noch bei 0,53 Euro je Aktie gelegen hatten, liegen sie nun bei 0,51 Euro.

Die Infineon-Aktie könnte sich nach der Korrektur zwar jederzeit erholen, aber falls sich die Konjunkturperspektiven für die Weltwirtschaft und damit für den Autosektor weiter eintrüben, könnte das Papier unter Druck bleiben. Allerdings ist bereits einiges an diesen negativen Erwartungen in den Kursen drin. Wer daher auf eine Konsolidierung in der Aktie setzen will, kann Discountzertifikate einsetzen. Aufgrund der hohen Volatilität sind die Konditionen ansprechend. Das Papier mit der WKN CF4SHR hat einen Cap bei 7 Euro und läuft bis März 2015. Die Renditechance beträgt 15,6 Prozent per anno und der Discount macht 10,3 Prozent aus.