Euro-Staatsschuldenkrise
Die Krise ist noch längst nicht vorbei - Seite 2
(Quelle: Markt-Daten.de) Rendite europäischer Staatsanleihen
Die Krise kann uns sehr schnell wieder einholen – ein Beispiel
Doch wie schnell uns die Krise wieder einholen kann, zeigte sich in der vergangenen Woche. Am Donnerstag gab es heftige Turbulenzen an den Börsen- und Anleihemärkten. Während die Renditen für zehnjährige Anleihen aus den am meisten verschuldeten Euro-Ländern in die Höhe schnellten, war Griechenland mit einem Zinsanstieg auf 7,85% am stärksten betroffen. Der Rendite- Anstieg erreichte in der Spitze etwa 110 Basispunkte in Griechenland. Der Aktienmarkt in Athen verlor im Laufe des Tages zeitweise mehr als 10%.
Bilanzsumme der EZB wird wieder massiv ausgeweitet
Die EZB wird über einen langen Zeitraum (mehrere Jahre) noch große Anstrengungen unternehmen müssen, um die Probleme der Staatsfinanzen in die Zukunft zu verschieben bzw. den Staaten Zeit zu verschaffen, ihre Haushalte in den Griff zu bekommen.
Die Bilanzsumme der EZB ist seit ihrem Gipfel Mitte des Jahres 2012 gesunken, und zwar um eine Billion Euro (oder 35%). Im Laufe dieser Zeit hat sich die Bilanzsumme der US-Notenbank Fed um 1,5 Billionen US-Dollar (oder 54%) und die der Bank of Japan um 129 Billionen Yen (oder 90%) erhöht.
Die Bilanz der EZB ist jetzt die niedrigste aller großen Zentralbanken, wenn man sie als Prozentsatz des BIP vergleicht. Dies will und wird die EZB in den kommenden Monaten ändern. Ob am Ende die Schuldenkrise überstanden sein wird, darf bezweifelt werden.
Sparzwang vs. Investitionsdruck
Zumal die Staaten in einer Zwickmühle stecken. Einerseits besteht aufgrund der bereits vorhandenen Verschuldung der Zwang zu Reformen und weiteren Sparmaßnahmen, andererseits kommt die Wirtschaft Europas nicht in Gang und bedarf eigentlich größerer Investitionen, auch seitens der Staaten. Solange der Wirtschaftsmotor also stottert oder gar droht abzusaufen, müssen die Staaten mehr Geld in die Hand nehmen. Das Ende der Schuldenkrise wird also noch Jahre auf sich warten lassen, falls es bis dahin nicht zur Eskalation der Krise kommt.
Bis zum bitteren Ende sind noch hohe Gewinne an den Börsen möglich
Da kommt noch etwas Großes auf uns zu! Bis man sich aber mit Gold und anderen Krisen-Investments auf dieses Szenario vorbereiten sollte, wird noch viel Wasser den Rhein runterlaufen. Und man wird bis dahin am Aktienmarkt noch viel Geld verdienen können – nach der aktuellen Korrektur.
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(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 22.10.2014)
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