Nach Querelen
Sanofi schmeißt Chef raus
PARIS (dpa-AFX) - Der Pharmakonzern Sanofi zieht die Notbremse: Mit sofortiger Wirkung trennt sich das Unternehmen von seinem Chef Christopher Viehbacher, wie das französische Unternehmen am Mittwoch nach einer Sitzung des Verwaltungsrates mitteilte. Die Entscheidung fiel einstimmig. Damit zieht Sanofi einen Schlussstrich unter die Querelen um Viehbacher. Als Übergangschef kümmert sich nun Verwaltungsratschef Serge Weinberg um die Geschäfte. An der Börse kam der Wechsel nicht gut an: Das Papier lag im frühen Handel fast fünf Prozent im Minus.
Gerüchte um die Zukunft von Viehbacher bei Sanofi gab es schon seit einiger Zeit. Der kanadisch-deutsche Vorstandsvorsitzende soll in einem Brief an den Aufsichtsrat im September gebeten haben, im Amt bleiben zu dürfen. Der Stein des Anstoßes: Viehbacher soll im Sommer ohne Absprache eine Initiative gestartet haben, ein acht Milliarden US-Dollar schweres Paket verschiedener Arzneimittel zu verkaufen. Zudem seien Mitglieder des Verwaltungsrates verstimmt, dass Viehbacher nach Boston gezogen ist. Er war seit 2008 im Amt./stk/fbr