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    Überforderung Europas  3217  2 Kommentare "Euphorische Europäer tun Europa nicht gut“ warnt Ökonom Hüther

    Weitere Integrationsschritten in Europa würden den Kontinent vor ungeahnte Probleme stellen, warnt Top-ÖKonom Michael Hüther. „Die euphorischen Europäer tun Europa nicht zwingend gut. Es gibt doch keinen Automatismus, dass Europa in einem Bundesstaat münden muss. Das würde unweigerlich zu einer Überforderung des Kontinents führen“, sagte der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) in einem Interview der Tageszeitung „Die Welt“.

    Europa der Nationalstaaten, nicht als Bundesstaat

    Es sei unrealistisch zu glauben, Europa müsse sich immer weiterentwickeln. „Die Amerikaner ändern doch auch nicht ständig ihre Verfassung“, sagte Hüther der „Welt“. Von Vorschlägen, einen europäischen Finanzminister zu schaffen oder ein Europa nach Schweizer Vorbild aufzubauen, hält Hüther nichts. „Das sind Ideen, die keine praktische Relevanz bekommen werden. Niemand in Europa und vor allem kein nationales Parlament wird akzeptieren, dass Finanzpolitik von Brüssel aus gemacht wird.“

    Gefordert sei ein Europa der Nationalstaaten, nicht ein Europa als Bundesstaat, so Hüther. „Es gibt Strömungen in Deutschland die meinen, wir könnten die deutsche Nation nur erträglich machen, wenn wir sie in Europa auflösen.“ Auch das neue Buch von Helmut Kohl atme diesen Geist. „Aber Europa legitimiert sich nicht aus der Auflösung der Nationen, sondern aus den Nationalstaaten heraus.“

    Deutschland soll führende Rolle übernehmen

    Der Ökonom Hüther geht mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dafür ins Gericht, dass jeder, der keine weitere Vertiefung wolle, dafür kritisiert wird. Exemplarisch dafür sei die Debatte um einen möglichen EU-Austritt Großbritanniens. Das Land stellt das Prinzip der Freizügigkeit in Frage. „Wenn wie von Frau Merkel die einzige Reaktion darauf ist, an den Austritt dieses Mitglieds zu denken, können wir uns von Europa schnell verabschieden. Die Geschäftsbedingungen des europäischen Clubs von 1957 seien doch nicht unabänderlich.“ Das vereinte Deutschland müsse 25 Jahre nach dem Mauerfall in Europa die Führungsrolle einnehmen. „Deutschland muss seine Stärke für Europa einbringen, und das fordern andere Länder ja auch ein“, sagte Hüther im Gespräch mit der „Welt“.





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    Überforderung Europas "Euphorische Europäer tun Europa nicht gut“ warnt Ökonom Hüther Der Top-Ökonom Michael Hüther warnt vor weiteren Integrationsschritten in Europa. Es gebe keinen Automatismus, dass Europa in einem Bundesstaat münden muss. Das würde zu einer Überforderung des Kontinents führen, so Top-Ökonom Michael Hüther.

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