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    ROUNDUP  486  0 Kommentare Bilfinger macht wenig Hoffnung auf rasche Besserung

    MANNHEIM (dpa-AFX) - Nach vier Gewinnwarnungen in Folge und einer Aufsichtsrats-Rochade ist beim Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger eine rasche Wende nicht in Sicht. "Nach dem enttäuschenden Jahr 2014 wollen wir unsere Ertragskraft wieder kontinuierlich verbessern, den Unternehmenswert steigern und verlorenes Vertrauen auf den Kapitalmärkten zurückgewinnen", heißt es im am Mittwoch vorgelegten Zwischenbericht des MDax-Konzerns mit Blick auf die mittelfristige Unternehmensentwicklung. Im Kraftwerksgeschäft sei eine "grundlegende Neuausrichtung" der Aktivitäten erforderlich. Auch einzelne Bereiche des Industriegeschäfts seien betroffen.

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    Bei Vorlage der Eckdaten vor einer Woche hatte der Konzern wegen hoher Abschreibungen vor einem Verlust im laufenden Jahr gewarnt. Auch für die folgenden Jahre sei eine Anpassung der Ergebnisaussichten erforderlich, hieß es. Die Dauerflaute im europäischen Kraftwerks- und Industriegeschäft im Zuge der Energiewende in Deutschland und des Billiggas-Booms in den USA hinterlässt bei dem Konzern mit zuletzt mehr als 71 000 Mitarbeitern zunehmend tiefere Spuren. Im dritten Quartal erhöhte sich zwar die Leistung um ein Prozent auf zwei Milliarden Euro, doch unter dem Strich stand ein Verlust von 180 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 48 Millionen ein Jahr zuvor.

    Auch nach dem Weggang Roland Kochs als Unternehmenschef hat sich das Personalkarussell bei dem angeschlagenen Konzern munter weiter gedreht. Erst am Dienstag wurde der ehemalige Metro-Chef Eckhard Cordes zum Vorsitzenden des Aufsichtsrates bestimmt. Der schwedische Großinvestor Cevian ist so im Kontrollgremium der Mannheimer nun mit zwei Personen vertreten. Die Schweden halten mehr als ein Viertel an Bilfinger. Seinen Platz im Aufsichtsrat hatte Bernhard Walter vorzeitig zum 4. November geräumt. Cevian gilt auch als eine treibende Kraft beim Koch-Abgang.

    Der Konzern kommt bisher nicht zur Ruhe: Eine erheblich verschlechterte Nachfrage sorge für millionenschwere Abschreibungen auf das Kraftwerksgeschäft, warnte der Konzern zuletzt. Das schwierige Marktumfeld in Deutschland und weiteren europäischen Ländern habe eine grundlegende Neubewertung des Geschäfts rund um Bau und Wartung von Kraftwerken erforderlich gemacht. Nach Steuern liege die Belastung 2014 bei rund 230 Millionen Euro. Der Aktienkurs hat sich seit dem Frühjahr praktisch halbiert. Am Mittwoch erholte sich der Kurs nach der jüngsten Talfahrt leicht.

    Seit Ende Juni hatte Bilfinger den Markt bereits mit drei Gewinnwarnungen geschockt. Der Grund waren insbesondere schleppende Geschäfte mit Kraftwerken und Industriekunden. Nach der zweiten Prognose-Anpassung hatte der ehemalige hessische Ministerpräsident Koch im August seinen Posten als Konzernchef aufgegeben. Sein Nachfolger - als Übergangschef - ist der frühere Bilfinger-Vorstandsvorsitzende Herbert Bodner. Anfang September musste aber auch er den Rotstift ansetzen und die Gewinnziele für 2014 erneut zusammenstreichen. Zuletzt kam mit der Warnung vor einem Verlust 2014 ein weiterer Paukenschlag. Da half es auch nicht, dass der Konzern im gleichen Atemzug die Prognosen für die bereinigten Gewinn-Kennzahlen und die Leistung im laufenden Jahr bestätigte.

    Zunächst liege der Fokus auf der "Stärkung unseres heutigen Geschäfts", heißt es nun im Quartalsbericht. Künftig sollen aber auch Zukäufe der Unternehmensentwicklung wieder Impulse geben. Dabei soll vor allem die Internationalisierung vorangetrieben werden. Der Verkauf der Ingenieurbauaktivitäten mit einer Leistung von rund 800 Millionen Euro verlaufe unterdessen nach Plan. Bilfinger hatte den Verkauf des Traditionsgeschäfts im Mai angestoßen und einen Vollzug innerhalb von zwölf Monaten angepeilt./jha/mne/stb




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