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    ROUNDUP  331  0 Kommentare Stada steckt Russland-Sorgen gut weg und bleibt optimistisch

    BAD VILBEL (dpa-AFX) - Bei Stada lief es besser als gedacht. Der Arzneimittelhersteller hat den Ukraine-Konflikt samt der Spannungen zwischen Russland und dem Westen gut verdaut und die Jahresprognose bestätigt. Damit haben nicht alle Analysten gerechnet - vor allem mit Blick auf die Unsicherheit über die Entwicklung in Russland. Stada ist weiterhin guter Dinge für die dortigen Geschäfte. Die große Überraschung bei der Bilanzvorlage kam von Unternehmenschef Hartmut Retzlaff: Er verzichtet zugunsten von Stada auf 15,9 Millionen Euro Pensionsansprüche vor Steuern. Das half dem Konzern neben niedrigeren Steuern beim Gewinn.

    Im März hatte Stada wegen des Ukraine-Konflikts den Ausblick gesenkt. Dank der starken Entwicklung seiner Markenprodukte konnte der Generika-Spezialist nach neun Monaten nun solide Geschäftszahlen vorlegen. An der Börse kamen die Zahlen durchwachsen an: Nach einer Eröffnung im Plus drehte die Aktie bis zum Mittag ins Minus und gab zuletzt 1,6 Prozent nach. Auf den ersten Blick habe der Arzneimittelhersteller zwar die Erwartungen übertroffen, allerdings sei die Bilanz durch Sonderfaktoren aufgebläht, schrieben die Experten von Berenberg.

    Die Konzernerlöse in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres stiegen auch dank Zukäufen um vier Prozent auf 1,48 Milliarden Euro, wie das im MDax notierte Unternehmen am Donnerstag in Bad Vilbel mitteilte. Der Umsatz mit Nachahmerpillen verringerte sich um ein Prozent auf 884 Millionen Euro, was vor allem wie schon im ersten Halbjahr an den Märkten in Deutschland und Russland lag.

    Stada hat das Markenprodukt-Segment im ersten Halbjahr 2014 durch drei Zukäufe verstärkt. Beim Umsatz der Markenprodukte wie dem Grippemittel Grippostad verzeichnete Stada nach neun Monaten ein Plus von 13 Prozent auf 566 Millionen Euro. Damit leisteten Markenprodukte einen Beitrag von 38,2 Prozent zum Konzernumsatz (Vorjahr 35 Prozent).

    Beim Sorgenkind Russland, das bereits im ersten Halbjahr wegen der Ukraine-Krise und ihren Folgen auf die russische Wirtschaft schwächelte, brachen die Erlöse wegen des andauernden Absturzes der heimischen Währung um 19 Prozent auf 236 Millionen Euro ein.

    Auf seinem zweitwichtigsten Markt geht Stada unverändert von einem herausfordernden Umfeld aus, sieht jedoch auch weiterhin Chancen auf eine Belebung im vierten Quartal, wie Unternehmenschef Hartmut Retzlaff auf einer Telefonkonferenz bekräftigte. Die Oktober-Umsätze stimmten zuversichtlich.

    Stada rechnet bei der Bereinigung seiner Zahlen unter anderem Währungseffekte heraus. Operativ legte Stada deutlich zu, das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 12 Prozent auf 316 Millionen Euro. Hier half auch ein Sparprogramm.

    Der bereinigte Gewinn stieg um 36 Prozent auf 136 Millionen Euro - vor allem dank einer geringeren Steuerquote und den schon länger geplanten Änderungen bei den Pensionsansprüchen von Retzlaff. Die bereinigten Zahlen spielen für die Finanzprofis eine wichtige Rolle, darauf beziehen sich ihre Schätzungen.

    Retzlaffs Pensionsansprüche, die nun an einen externen Fonds ausgelagert wurden, summieren sich nach über 20 Dienstjahren als Chef nach dem Verzicht noch auf rund 24 Millionen Euro. Nach seinen Worten hat sich Stada von einem "Hühnerstall" mit rund 600 Mitarbeitern zu einem MDax-Konzern mit über 10 000 Mitarbeitern entwickelt./stk/zb/fbr




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