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    Goldpreis  5211  3 Kommentare Gold: Charttechnik taugt doch nichts!

    Vor einigen Tagen fragte mich ein Bekannter, was mich nach wie vor bewege, der Charttechnik noch treu zu bleiben und wöchentlich eine Analyse zu Gold oder Silber zu veröffentlichen. Es sei doch wirklich unverkennbar, das Gold gegeben durch die massiven Manipulationen, schon lange nicht mehr prognostizierbar wäre. Im Weiteren  hätte ich dies erst kürzlich sogar selber öffentlich in meinem Blog zugegeben und eingesehen,  dass kein technischer Indikator zuverlässige Prognosen von Gold und Silber mehr erlaube. 

    Diese Kritik hörte ich in den letzten Wochen und Monaten natürlich nicht zum ersten Mal. Tatsächlich ist Gold und Silber mit konventionellen Indikatoren wie z.B. Stochastik, MACD oder Momentum kaum mehr zu prognostizieren. Ich werde Ihnen gerne auch erklären, weshalb dies so ist. Schauen wir uns zu diesem Zweck kurz die Funktion einer Stochastik an.

    Eine Stochastik berechnet das Verhältnis zwischen Schlusskurs und der Spanne der täglichen Schwankung. Die tägliche Spanne zwischen Höchst- und Tiefstkurs spiegelt die maximalen Werte wider, die Käufer zu zahlen bereit waren, beziehungsweise Verkäufer mindestens verlangten. Der Oszillator pendelt dabei zwischen Werten von 0 bis 100, wobei die Extreme selten erreicht werden. Bewegt sich der Oszillator z.B. im überverkauften Bereich (welcher bereits bei 20 beginnt), stehen die Chancen sehr gut, dass bald wieder Käufer in den Markt kommen. Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist und vergangene Verhaltensmuster gerne wiederholt, kann man mit Hilfe einer Stochastik oft Trendwechsel frühzeitig erkennen.

    Die korrekte Funktionsweise eines solchen Indikators ist natürlich nur dann gegeben, wenn sich auch das Verhaltensmuster der Gesellschaft nicht gross verändert. Bricht in einem Land z.B. ein Krieg aus, verändert sich logischerweise auch das lokale Verhalten dieser Anleger. In einem solchen Marktumfeld wird Ihnen eine Stochastik kaum brauchbare Informationen mehr liefern, da sich die vergangenen Verhaltensmuster nicht auf die Zukunft projizieren lassen.

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    Genauso verhält es sich aber auch, wenn plötzlich ein Marktteilnehmer mitmischt, der den Markt mit gigantischen Einlagen kontrollieren kann. Dieser Marktteilnehmer bestimmt dann selber, wann ein Markt übersättigt oder überverkauft ist, da er jederzeit ein künstliches Interessen oder Desinteresse erschaffen kann. Genau dies erleben wir seit mehr als 3 Jahren bei Gold und Silber. Eigentlich wäre das Interesse an dem gelben Edelmetall sehr gross, doch es gibt Marktteilnehmer, die mit derart gigantischen Einlagen dagegensteuern, dass das normale Angebot und die Nachfrage regelrecht vernichtet werden. Diese Marktteilnehmer sind schon lange keine Unbekannten mehr. Es sind vor allem amerikanische Banken, welche mit grosser Wahrscheinlichkeit im Auftrag der amerikanische Notenbank (Fed), gezielt gegen Gold wetten. Der Grund dafür, liegt meiner Meinung nach auf der Hand. Gold ist die einzige wahre "Währung", welche die unglaubliche Schwäche der restlichen Währungen unverblümt zeigen würde. Und das wäre definitiv schlecht für die US-Wirtschaft, welche sich gemäss aktuellsten Medienberichten gerade hervorragend entwickelt. Man spricht vom wachsenden Bruttoinlandprodukt, sinkenden Energiepreisen und der massiven Erholung im US-Arbeitsmarkt. Und dem seit Monaten steigenden US-Dollar, wird regelrechte Stärke zugesprochen.

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    Patrik Baumgärtner
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    Patrik Baumgärtner ist Geschäftsführer eines Handelsunternehmens und unabhängiger Betreiber des Blogs "Charttechnische Analysen Edelmetalle, Indizes und Einzelwerte". Als leidenschaftlicher Trader von Gold und Silber hat er sich in den letzten Jahren intensiv mit der Charttechnischen Analyse auseinandergesetzt und dabei auch eigene Indikatoren entwickelt.
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    Verfasst von 2Patrik Baumgärtner
    Goldpreis Gold: Charttechnik taugt doch nichts! Seit über 3 Jahren erleben wir im Goldpreis ein wildes Auf- und Ab. Charttechniker (wie ich) prognostizierten etliche Anstiege und trotzdem kam es immer anders. Da stellt man sich als Anleger bald die Frage. Was taugt Charttechnik überhaupt noch?

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