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     1452  0 Kommentare Dinosaurier zeigt SAP wo es lang geht

    SAP, Oracle und etliche andere Softwarefirmen stellen ihr Geschäft zusehends auf Cloud-Computing um. Das belastet die Profitabilität der Konzerne, denn das herkömmliche Geschäft mit Lizenzsoftware wird kannibalisiert. Entsprechend sind die Aktien unter Druck. Ein Riese aus der Branche begeistert Investoren hingegen mit starken Ergebnissen.

    Auf das tiefste Niveau seit Mitte 2012 war die SAP-Aktie zwischenzeitlich abgerutscht: Für den jüngsten Kursrückschlag hat die Senkung der Prognose für den währungsbereinigten operativen Gewinn gesorgt. Er soll im Jahr 2014 nur 5,6 bis 5,8 Mrd. Euro erreichen. Grund ist der verstärkte Ausbau des Cloud-Geschäfts. Dabei bezahlen die Kunden der Mietsoftware aus dem Internet monatlich einen relativ niedrigen Betrag, während das Geschäft mit Lizenzen zu einem relativ hohen Einmalpreis abnimmt. Das belastet kurz- und mittelfristig die Profitabilität von SAP, zumal deutliche Kosten für den Betrieb der Rechenzentren anfallen.

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    „SAP ist erfolgreich in der Cloud, die Wachstumsdynamik nimmt zu – das geht zu Lasten der Marge, denn das Lizenz-Geschäft wird kannibalisiert“, sagte Mirko Maier, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg. Anfang des Jahres hatten die Walldorfer wegen der Expansion in die Cloud das Ziel einer operativen Marge von 35 Prozent für den Konzern von 2015 auf 2017 verschoben. Neben der Gewinnwarnung leidet die Aktie von SAP wie der etlicher anderer Softwarefirmen unter den Sorgen der Investoren, dass sich viele Firmenkunden wegen der Eintrübung der Weltwirtschaft mit Investitionen in Softwareprojekte deutlich zurückhalten könnten.

    Oracle wächst nur langsam

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    Oracle, 1 Jahr

    Wie sehr die Branche unter den Umstieg in die Cloud leidet, hatten zuvor bereits die Ergebnisse von Oracle gezeigt. Im ersten Quartal der Berichtsperiode 2014/15, das im August endete, war der Umsatz um lediglich 2,7 Prozent gestiegen und lag damit unter den Erwartungen der Analysten. Nun müssen die beiden neuen Co-Vorstandschefs Mark Hurd und Safra Catz für neuen Schwung sorgen. Experten erwarten, dass der Top-Verkäufer Hurd seine Qualitäten und zahllosen Präsentationen bei Kunden nutzen wird, um das Geschäft von Oracle anzukurbeln. Immerhin hatte Hurd seine Qualitäten als Ex-Vorstandschef von Hewlett-Packard eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Während Hurd das Gesicht von Oracle nach außen ist, bleibt die bisherige Finanzchefin Catz lieber im Hintergrund und zieht von dort aus die Fäden, wie bei der Akquisitionsstrategie des Unternehmens.

    Microsoft ist oben auf

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    Microsoft, 1 Jahr

    Während die Aktien von SAP und Oracle in den vergangenen Monaten unter Druck waren, ist jene von Microsoft auf dem Weg zum höchsten Niveau seit dem Jahr 2000. Investoren setzen auf eine erfolgreiche Restrukturierung des „Dinosauriers“ durch Vorstandschef Satya Nadella. Die jüngsten Quartalsergebnisse zeigen, dass der Firmenlenker auf dem richtigen Weg ist. So läuft das Geschäft mit Azure, Microsoft’s Cloud-Plattform, ebenso erfreulich wie der Verkauf von Office-Software über das Internet.

    Im ersten Quartal des Fiskaljahres 2014/15, das im September endete, stand bei dem Konzern ein Umsatzplus von satten 25 Prozent auf 23,2 Mrd. Dollar zu Buche. Nadella setzt auf das Geschäft mit Web-basierter Software und mit mobilen Geräten. Der Konzern baut zudem 18.000 Arbeitsplätze ab, hauptsächlich bei der Handy-Tochter Nokia. Dem Konzern kommt zugute, dass die Unternehmen verstärkt ihre Software upgraden. Zudem belebt sich allmählich die PC-Nachfrage bei Konsumenten.

    Investoren wird zunehmend klar, dass die Umstellung auf das Cloud-Geschäft die Margen vieler Softwarefirmen kurz- und mittelfristig belasten wird. Hinzu kommen die Sorgen, dass bei einer weiteren Eintrübung der Weltwirtschaft die Firmenkunden von SAP & Co. sich mit Investitionen in Software zurückhalten könnten. In dem Umfeld ist Microsoft einer der wenigen Lichtblicke. Die vor etwa einem Monat empfohlenen Discounter auf SAP und Microsoft (WKN: CZ58XY und VZ4MNK) liegen bereits im Plus und sind weiter haltenswert. Laufzeitende ist im März 2015.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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