DAX 10.000 – ausgeträumt
Wohin soll der DAX in diesem Jahr noch laufen? Nach Krisenstimmung im Oktober haben eine gesunde Mischung aus Optimismus in den USA, wohlwollenden Notenbanken in Japan und Europa sowie einem grundsätzlichen Vertrauen in die heimische Wirtschaft den DAX auf 9.500 Punkte gehoben. Damit ist der erste Teil der Jahresendrally schon abgehakt , ein möglicher Endspurt würde dann an die 10.000 Punkte Marke führen. Für die Experten der DZ Bank ist das jedoch nicht das wahrscheinlichste Szenario. Einige Punkte sprechen demnach dafür, dass den Märkten in den USA und auch in Europa die Luft ausgehen könnte. Wir haben uns die Studie genauer angesehen.
Nach über fünf Jahren Kursaufschwung sehen die Marktexperten der DZ kaum noch Luft für die Aktienmärkte. “Jahrelang haben sich die Kurse dynamischer nach oben bewegt, als es die Unternehmen auf der Ergebnisseite abbilden konnten. Die Bewertung der Aktienmärkte ist dadurch signifikant angestiegen. In Europa ist das Auseinanderdriften zwischen Kursen und Gewinnen im aktuellen Zyklus schwächer ausgefallen als in den USA.” Um dies zu verdeutlichen, haben wir die Grafik der DZ übernommen. Dort werden die Aktienkurse mit den Unternehmensgewinnen verglichen. Seit der New-Economy-Blase sind die Gewinne den Aktien immer wieder “weggelaufen”, um dann in schwächeren Marktphasen eingeholt zu werden. Dieses Szenario spricht Egmond Haidt in unseren Webinaren seit langem an. Solange die Investoren auch aufgrund fehlender Alternativen bereit sind, ein höheres KGV zu zahlen, finden sich auch in der Rally neue Käufer. 2015 könnte für die Bullen jedoch schwieriger werden und eine Korrektur in den USA sollte eingeplant werden.
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Kurzfristig sehen die Analysten der DZ den DAX am oberen Ende der Erholung. Bis zum Jahresende rechnet man mit 9.500 Punkten im deutschen Leitindex. 2015 dürfe demnach volatil werden – die DZ rechnet mit einer ähnlichen Spanne wie in diesem Jahr. “In einem wachstumsschwachen Umfeld dürfte der DAX 2015 deutlich korrekturanfälliger sein als in früheren Jahren. Im Jahresverlauf rechnen wir mit einer Handelsbreite des deutschen Leitindex zwischen rund 8.500 und 10.000 Punkten. Anleger sollten innerhalb dieser Bandbreite immer wieder konsequent Chancen nutzen. Für konservative Investoren empfehlen sich die von uns geschätzten „Dividendenaristokraten“, für kurzfristig orientierte Anleger könnten sich im ersten Quartal Chancen auf ein Comeback der Zykliker ergeben.”