Aktien Frankfurt Ausblick
Stagnation zur Eröffnung erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach drei Gewinntagen dürfte der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag zunächst kaum vom Fleck kommen. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex lässt eine dreiviertel Stunde vor Börsenbeginn eine um 0,02 Prozent tiefere Eröffnung bei 9471 Punkten erwarten. Tags zuvor war der deutsche Leitindex zeitweise um 0,69 Prozent über die Marke von 9500 Punkten und auch die viel beachtete 200-Tage-Linie gestiegen. Letztlich konnte er den Großteil seiner Gewinne jedoch nicht halten und schloss nur noch moderat im Plus.
Auch der Future auf den EuroStoxx 50 signalisierte mit minus 0,13 Prozent für den Leitindex der Eurozone am Donnerstag einen wenig veränderten Start. Börsianer konstatierten fehlenden Schwung von den Überseebörsen. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial gab seit dem Xetra-Schluss leicht nach, nachdem die Wall Street auf Rekordhoch auf der Stelle getreten ist. Auch in Asien mangelte es am Morgen an größeren Kursausschlägen. Am Nachmittag könnte ein ganzer Strauß neuer US-Konjunkturdaten für frische Impulse sorgen.
THYSSENKRUPP IM AUFWIND
Unter den Einzelwerten dürften am Donnerstag die Aktien von ThyssenKrupp im Fokus stehen. Der Stahl- und Industriekonzern hatte am Morgen gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2013/14 veröffentlicht. Dies hatte die Papiere vorbörslich beim Broker Lang & Schwarz um 4,66 Prozent auf das höchste Niveau seit Anfang Oktober anspringen lassen. Nach drei Jahren mit Milliarden-Verlusten hat sich ThyssenKrupp wieder in die schwarzen Zahlen gekämpft. Ein Händler sah die meisten Kennziffern über den Erwartungen. Als besonders positiv hob er die Dividendenankündigung von 0,11 Euro je Aktie hervor.
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Die Titel von SAP reagierten vorbörslich minus 0,12 Prozent hingegen kaum auf enttäuschende Quartalszahlen des US-Konkurrenten Salesforce. Der Umsatz des US-Softwareunternehmens zum dritten Quartal sowie der Ausblick auf das laufende Schlussquartal hatten die Salesforce-Aktien am Mittwoch nachbörslich um mehr als 5 Prozent ins Minus gedrückt. Dass die Aktionäre von Concur der Übernahme durch SAP zugestimmt hätten, habe nicht überrascht, sagte ein Händler. SAP hatte im September den Kauf des Reisesoftware-Anbieters für 6,5 Milliarden Euro angekündigt. Damit wäre Concur der teuerste Zukauf in der SAP-Firmengeschichte.
BARCLAYS-STUDIE TREIBT WIRECARD
Nach einer Empfehlung der Investmentbank Barclays waren Wirecard-Papiere mit einem vorbörslichen Gewinn von 1,83 Prozent zunächst Spitzenreiter im TecDax. Barclays-Analyst Gerardus Vos rechnet für das Geschäftsjahr 2015/16 mit einem beschleunigten Anstieg des operativen Gewinns (Ebitda). Dies sollte für eine überdurchschnittliche Kursentwicklung sorgen. Er hob daher die Aktien des Zahlungsabwicklers auf "Overweight" und das Kursziel auf 40 Euro - gut 28 Prozent über dem jüngsten Xetra-Schluss./edh/zb