EUR/USD: Wird die bearishe Flagge aufgelöst?
Übergeordnet befindet sich das Währungspaar seit Mai in einem intakten Abwärtstrend, den man mittlerweile in einen steileren Trendkanal einbetten kann (schwarze Linien). Mit Unterschreitung des Oktobertiefs bei 1,25 folgte erneut ein Abwärtsschub, der aber bereits an der 1,2352 Marke abgefangen werden konnte (obere violette Linie). In den letzten beiden Wochen hat sich ein aufwärtsgerichteter Trendkanal gebildet, den man im Rahmen des dominanten Abwärtstrends als bearishe Flagge interpretieren kann (orange Linien). Sollte die Formation nach unten aufgelöst werden, entsteht ein Ausstiegssignal mit einem konservativ gerechneten Abwärtspotenzial von etwa 415 Pips. Die nächsten Haltezonen liegen bei 1,2352 und 1,2280 (violette Linien) bevor das Sommertief 2012 bei 1,2042 in Schlagdistanz rückt.
Die technischen Indikatoren präsentieren sich indes gemischt. Einerseits ist Trendfoger DMI im Wochenchart klar bearish ausgerichtet, zeigt aber mit einem ADX-Wert von über 66 einen sehr fortgeschrittenen Abwärtstrend an. Auf Tagesbasis ist noch keine Richtungsentscheidung getroffen, könnte aber schnell in Richtung Süden umkippen. Bei den Oszillatoren hingegen sieht es bearisher aus. Sowohl auf Tages- und Wochenebene liegt eine negative Weichenstellung beim Stochastik vor und unterstreicht eine mögliche Weichenstellung im Chartbild.
Chart: EUR/USD im Tageschart
Die Situation würde sich erst entspannen, wenn das Novemberhoch bei 1,2600 zurückerobert wird (untere grüne Linie). Dann wäre ein Erholungsbewegung in Richtung der März- und Julitiefs 2013 möglich. Zielmarke wäre hierbei 1,2768 (mittlere grüne Linie). Eine Trendwende wäre mit Überwindung des Oktoberhochs bei 1,2888 (obere grüne Linie) möglich.
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