Marktanalyse
Im Vergleich zur Vorwoche hat sich nichts geändert
Vor einer Woche schrieben wir hier an dieser Stelle, dass Aktien innerhalb kürzester Zeit ein extrem steiles Comeback gefeiert haben, nachdem es zuvor ähnlich steil abwärts ging. Kurzfristig erschienen die meisten Trends (auch in anderen Märkten) daher überreif, so dass charttechnisch Korrekturen nötig waren.
Konsolidierungen auf erreichten Niveaus
Tatsächlich gingen die Kurse in der abgelaufenen Woche in eine Konsolidierung über. Wohin man auch schaut, man sieht kurzfristig tendenziell nur seitwärtslaufende Kurse, wenn auch teils mit heftigen Ausschlägen nach oben und unten. Dies gilt für die von uns beobachteten Aktienindizes, Rohstoffe und Währungen.
Seitwärtskonsolidierungen unter teils heftigen Ausschlägen
Dem DAX gelang zum Beispiel am Donnerstag während der EZB-Pressekonferenz ein neues Allzeithoch, doch anschließend rutschten die Kurse um rund 250 Punkte ab, weil sich die Anleger von den Aussagen Mario Draghis enttäuscht zeigten (wir berichteten). Am Freitag kletterte der deutsche Leitindex aber schon wieder auf ein neues Hoch.
Im Vergleich zur Vorwoche hat sich nichts geändert
Mit Blick insbesondere auf die US-Indizes bleiben wir skeptisch. Wir glauben, dass wir noch einmal günstigere Kaufkurse am Aktienmarkt sehen werden. Die Informationen, die zu dieser Erwartung geführt haben, kennen Sie aus den vorangegangenen Ausgaben bereits. Daran hat sich bis heute nichts geändert, auch weil die EZB ihren Kurs beibehalten hat.
EZB in abwartender Haltung
Die Notenbanker beschlossen keine weiteren geldpolitischen Maßnahmen, obwohl die Inflation sich weiterhin auf dem Rückzug befindet. Unseren Lesern hatten wir auf unserer Facebook-Seite bereits während der Pressekonferenz, auf der EZB-Chef Mario Draghi die Hintergründe zur EZB-Entscheidung erläuterte, die Kernpunkte mitgeteilt. Natürlich wollen wir auch Ihnen diese Informationen zukommen lassen – kurz und knapp:
- Die bisherige Geldpolitik wird unverändert fortgesetzt.
- Die EZB belässt den Leitzins wie erwartet bei 0,05%, den Ausleihungssatz bei 0,30% und den Einlagensatz wie erwartet bei -0,20%.
- Nächste Woche wird der nächste Langfristtender (TLTRO) vergeben, gefolgt von 6 weiteren.
- Das Ziel der EZB ist weiterhin, die Notenbankbilanz auf 3 Bio. Euro (Niveaus von 2012) auszuweiten.
- Es wird eine tiefere Inflation und schwächeres Wachstum verbunden mit einem verhaltenen monetären Wachstum erwartet.
- Sollten die Erwartungen an die Inflation abweichen, werden weitere unkonventionelle Maßnahmen ergriffen.
- Die EZB wird die Wirkung der aktuellen Maßnahmen im ersten Quartal 2015 erneut prüfen.
- Technische Maßnahmen weiterer Maßnahmen wurden bereits intensiviert.
- Aussicht auf eine mäßige Wirtschaftserholung bleibt bestehen.
- Hohe Arbeitslosigkeit, ungenutzte Kapazitäten und Bilanzanpassungen behindern das Wachstum.
- Die EZB senkt die Prognose für das Wirtschaftswachstum in der Eurozone für 2014 von 0,9% auf 0,8%, für 2015 von 1,6% auf 1,0% und für 2016 von 1,9% auf 1,5%.
- Die Risiken sind weiterhin abwärts gerichtet.
- Es herrschen weiterhin hohe geopolitische Risiken.
- Die EZB senkt die Prognose für die Inflation in der Eurozone 2014 von 0,6% auf 0,5%, für 2015 von 1,1% auf 0,7% und für 2016 von 1,4% auf 1,3%.
- Die Änderung der Inflationserwartung bedeutet eine erhebliche Abwärtsrevision aufgrund der stark gesunkenen Ölpreise.
- Die angepasste Inflationserwartung beinhaltet aber noch nicht den jüngsten Preisverfall, entsprechend sind weitere Revisionen möglich.
- Die sinkenden Ölpreise könnten die Inflation um 0,4% senken.
- Wir sollten uns von der Tatsache, dass die sinkenden Ölpreise zu einer niedrigeren Inflation führen nicht verunsichern lassen. Sinkende Ölpreise sind sogar positiv.
- Die weitere Entwicklung wird genau beobachtet, auch die Wirkung der bisherigen geldpolitischen Maßnahmen.
- Die getroffenen Maßnahmen sollten eine Stabilisierung der Kreditflüsse bewirken.
- Es bedarf den Beitrag anderer politischer Bereiche. Die Anstrengungen in einigen Ländern müssen intensiviert werden. Strukturelle Reformen sind unverzichtbar und müssen schneller durchgeführt werden.
- Der Investitionsplan der EU wird die Erholung der Wirtschaft beschleunigen.
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