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    Egbert Prior  1640  0 Kommentare HanseYachts: Nach der Krise wieder auf Wachstumskurs

    Seit Anfang Januar fiel die Aktie um etwa ein Drittel auf aktuell 3,90 Euro. Auf diesem Niveau signalisiert der Kurschart eine Bodenbildung. Bietet sich auf diesem Niveau eine günstige Einstiegsgelegenheit? – Wir sprechen mit Vorstandschef Jens Gerhardt. HanseYachts hat wieder Wasser unterm Kiel, berichtet uns der CEO. Der ehemalige McKinsey-Mann und passionierte Segler wäre nicht überrascht, wenn der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr (30.6.) um etwa 10% auf rund 100 Millionen Euro klettern würde. Im Zuge der Finanzkrise war der Bootsmarkt total eingebrochen. In der Bilanzperiode 2008/2009 klappte der Umsatz um mehr als die Hälfte auf nur noch 58 Millionen zusammen. Nach 6 Verlustjahren in Folge haben die Greifswalder rund 60 Millionen versenkt. Doch nun ist der turnaround zum Greifen nahe, für 2014/2015 stellt Gerhardt ein positives Ebitda in Aussicht. Nach beherzter Umstrukturierung (Kostensenkungen!) geht der Bootsbauer gestärkt aus der Krise hervor. Gerhardt hat inzwischen in den Wachstumsmodus geschaltet. Hanse-Yachts stellt wieder ein, seit Sommer 2012 kletterte die Mitarbeiterzahl von 715 auf aktuell 1.050. Außerdem stecken die Nordlichter etwa 6 Millionen p.a. in die Entwicklung neuer Modelle und den Aufbau zusätzlicher Marken. So will Gerhardt den Umsatz jedes Jahr um etwa 10 Millionen nach oben schrauben. Werden diese Investitionen wieder auf ein „normales“ Maß (ca. 2 Millionen) gestutzt, winkt ein kräftiger Gewinnschub. Hanse-Yachts nutzte die Krise und übernahm eine Reihe von in Schieflage geratene Wettbewerber. Als besonderer Glücksgriff erwies sich die Akquisition der traditionellen Motorbootmarke Sealine, auf die zuletzt jede dritte Neubestellung entfiel. Die Greifswalder sind der zweitgrößte Segeljachthersteller der Welt, nach der französischen Group Bénéteau und knapp vor Bavaria. Bei Motorbooten rangiert man (noch) unter ferner liefen, obwohl der Markt zweieinhalb Mal so groß ist. Hanse-Yachts hat sich seit dem Tiefpunkt schon wieder kräftig erholt. Der Bootsmarkt insgesamt scheint seine Talsohle aber erst jetzt erreicht zu haben, für die laufende Saison rechnen Auguren mit einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau. Mit Abstand der wichtigste Markt sind für HanseYachts die Mittelmeerländer. Und genau hier erkennt Gerhardt erste Lebenszeichen. Aus Griechenland, Spanien und Italien flattern wieder die ersten Bestellungen herein. Sollte Südeuropa eines Tages wieder flott werden, stünde der Bootsmarkt vor seinem nächsten Boom. Für diesen Fall hält es Gerhardt für möglich, daß das Unternehmen die alten Rekordmarken übertrifft. Schließlich vereint die Gruppe nun deutlich mehr Marken und Modelle unter ihrem Dach. 2006/2007 hatte HanseYachts in der Spitze mehr als 7 Millionen netto verdient. Im Verhältnis dazu erscheint der aktuelle Börsenwert von 37 Millionen winzig. Anleger sollten aber auch nicht die Risiken übersehen. Die Bilanz ist noch etwas mitgenommen, die Eigenkapitalquote nur 22%. Mit der Beteiligungsgesellschaft Aurelius verfügt HanseYachts aber über einen potenten Mehrheitsaktionär (74%). Fazit: Langfristig orientierte Investoren dürften bei Kursen von unter 4 Euro auf ihre Kosten kommen.




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    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior HanseYachts: Nach der Krise wieder auf Wachstumskurs Seit Anfang Januar fiel die Aktie um etwa ein Drittel auf aktuell 3,90 Euro. Auf diesem Niveau signalisiert der Kurschart eine Bodenbildung. Bietet sich auf diesem Niveau eine günstige Einstiegsgelegenheit? – Wir sprechen mit Vorstandschef Jens …