Kurs explodiert
Adidas hebt Prognose an: Starke Nachfrage und Yeezy-Verkäufe treiben Wachstum
Nach einem starken ersten Quartal haben die Herzogenauracher ihre Prognosen für das Gesamtjahr angehoben. Was dahintersteckt.
- Adidas hebt Prognose für Betriebsgewinn um 200 Mio Euro an.
- Erfolgreiche Verkäufe der Yeezy-Kollektion steigern Umsatz.
- CEO Gulden sieht Adidas auf gutem Weg, Experten positiv.
Der Sportartikelhersteller Adidas hat seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr deutlich nach oben korrigiert. Nach einem unerwartet starken ersten Quartal erhöht das Unternehmen seine Prognose für den Betriebsgewinn um 200 Millionen Euro auf nunmehr rund 700 Millionen Euro. Die Herzogenauracher blieben damit aber dennoch unter den Analystenerwartungen, die sich im Schnitt auf 871 Millionen Euro belaufen hatten.
Diese positive Entwicklung ist insbesondere auf die erfolgreichen Verkäufe aus dem Bestand der Yeezy-Kollektion zurückzuführen, die nach der Beendigung der Zusammenarbeit mit dem umstrittenen Künstler Kanye West noch erhebliche Einnahmen generieren. Im ersten Quartal trugen diese etwa 150 Millionen Euro zum Umsatz bei, der insgesamt um acht Prozent auf fast 5,5 Milliarden Euro anstieg.
Neben den einmaligen Einnahmen aus den Yeezy-Verkäufen profitiert Adidas auch von einer starken Nachfrage nach seinen klassischen Sneaker-Modellen wie den Samba. Diese Produkte tragen dazu bei, dass das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr einen signifikanten Umsatz- und Gewinnsprung verzeichnen konnte. Das erste Quartal schloss Adidas mit einem Betriebsgewinn von 336 Millionen Euro ab, verglichen mit nur 60 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Der Aktienkurs von Adidas schnellt im Mittagshandel um 7,7 Prozent hoch auf 218 Euro. Damit hben die Titel seit Jahresbeginn knapp 20 Prozent gewonnen.
Die Erwartungen für das Gesamtjahr sind ebenfalls optimistisch. Adidas rechnet mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Frühere Prognosen gingen lediglich von einem mittleren einstelligen Wachstum aus.
CEO Björn Gulden sieht das Unternehmen auf einem guten Weg. Unter seiner Führung konzentriert sich Adidas stärker auf den Sport und die Athleten und weniger auf den bloßen Ausbau des Onlinehandels. Diese Strategie scheint sich auszuzahlen, da Adidas nicht nur in den Umsatzzahlen, sondern auch an der Börse besser abschneidet als der Rivale Puma.
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Das sagen die Experten
Für die weitere Zukunft plant Adidas, die verbliebenen Yeezy-Produkte abzuverkaufen und erwartet daraus zusätzliche Einnahmen von 200 Millionen Euro, allerdings ohne einen weiteren Gewinnbeitrag. Die Aussichten für 2024 sind geprägt von Großereignissen wie der Fußball-Europameisterschaft und den Olympischen Spielen, die zusätzlichen Schub geben dürften.
Experten haben sich nach den Zahlen positiv zu Adidas geäußert. Analysten der Schweizer Großbank UBS bestätigten ihre Kaufempfehlung für die Aktie und hoben das Kursziel leicht auf 231 Euro an. Das erste Quartal des Sportartikelherstellers sei deutlich besser als erwartet ausgefallen, schrieb Analystin Zuzanna Pusz in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Dies bestätige ebenso wie die angehobenen Jahresziele die zunehmende Geschäftsdynamik. Adidas biete eine der besten Wachstumsstories in der Branche. Die kanadische RBC stuft die Aktie mit Outperform ein und hat ihr ein Ziel von 230 Euro gesetzt. Jefferies hingegen rät zum Halten mit einem Ziel von 185 Euro.
Im Schnitt raten die 29 von MarketScreener erfassten Analysten zum Halten der Aktie mit einem mittleren Ziel von 201 Euro, was einem leichten Abwärtspotenzial vom gegenwärtigen Kurs entspricht. Viele dieser Analysten haben allerdings noch nicht auf die jüngsten Zahlen reagiert, ihre Einschätzungen könnten sich in den nächsten Tagen also anpassen.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
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