DAX30-Index
Nach Rutschpartie jetzt wieder aufwärts?
Im Nachgang zur Fed-Sitzung und der Pressekonferenz könnte die Jojo-Börse im DAX30-Index weitergehen.
Auch wenn nicht zu erwarten ist, dass die Fed unter Janet Yellen heute Abend die Finanzmarktakteure auf die große Zinswende vorbereiten wird, so könnte jedoch die aktuelle Nervosität und die angespannte fundamentale Situation schnell wieder durchschlagen, sobald eine Formulierung oder ein Nebensatz von den Notenbankbeobachtern negativ interpretiert wird.
Eine Formulierung, auf die die Finanzmarktakteure hoffen, lautet „…auf unbestimmte Zeit…“. Diese Formulierung bezieht sich auf die momentan noch historisch niedrigen Zentralbankzinssätze. Sollte diese Formulierung fehlen oder gar zurückgenommen werden, dann könnte die Rutschpartie im deutschen Leitindex weitergehen und die Rückeroberung der wichtigen 9500 Punkte Marke könnte der Vergangenheit angehören.
In den letzten Jahren konnte die Fed im Zweifel Liquiditätsgeschenke an den Markt verteilen. Die Zeiten könnten nun vorbei sein und vor Janet Yellen liegt die schwierige Aufgabe, die US-Finanzmärkte daran zu gewöhnen bzw. diese zu entwöhnen.
Das übergeordnete Chartbild im DAX30 hat sich innerhalb kürzester Zeit von Long auf Short gedreht. In gerade mal 90 Minuten verlor der DAX30 ganze 300 Punkte. Die Bullen wurden quasi überrannt und konnten sich nicht so schnell umschauen, wie schnell der DAX30-Index durch wichtige charttechnische Marken gerauscht ist.
Die gute Nachricht bis dato ist, dass der DAX30-Kurs innerhalb von 24 Stunden die charttechnisch wichtige 9500 Punkte Marke wieder zurückerobern konnte. Sollte Janet Yellen ihren Job heute gut machen, dann könnte das den Aktienmärkten kurzfristig weiteren Auftrieb geben, mit dem Ziel 9700 Punkte auf der Oberseite.
Sollte heute oder bis Ende der Woche die 9700 Punkte Marke nicht auch zurückerobert werden, dann bleibt der charttechnische Bias kurz- bis mittelfristig negativ. Auch der fundamentale Bias ist mit den Problemen in Russland und der sich abschwächenden chinesischen Konjunktur eher negativ. Einzig die weltweiten Notenbank-Puts könnten dem Markt stützen und nach unten abfedern.