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    Neuer Währungs-Crash  6774  0 Kommentare Nichts ist mehr sicher, nicht einmal die Schweiz - Seite 2

    Wohlhabende Polen kommen in Schwierigkeiten durch die SNB-Entscheidung

    Die überraschende Entscheidung der SNB hat schwerwiegende Folgen für die westliche Finanzwelt. Alle diejenigen  die sich in Schweizer Franken verschuldet haben, erleben  jetzt ihr Waterloo. Darunter leiden werden unter anderem 700.000 wohlhabende polnische Bürger, die ihre Immobilien durch Schweizer Hypothekenkredite gekauft bzw. finanziert haben, obwohl auch in Polen die Hypothekenzinsen in den letzen beiden Jahren stark gesunken sind. Einige Polen und Ungarn werden wohl davon sogar in die Privatinsolvenz gehen müssen, da die Bedienung der Zinsen und Tilgungsraten sich jetzt sehr verteuert hat.

    Schweizer Staatsanleihen, die auch maßgeblich für die Zinsen der Baufianzierung sind, notieren bei 0,15 Prozent. Bei den Einlagen gibt es sogar schon Negativzinsen von 0,75 Prozent in der Schweiz. Das waren 3 Jahre lang  paradiesische Zeiten für Immobilienbesitzer in Polen, die sich in Schweizer Franken Baukredite aufgenommen haben, denn so billig konnte man sich in Polen nicht finanzieren, obwohl auch dort die Hypotheken-Zinsen in den letzten Jahren stark gesunken sind. Nun muss durch die Aufwertung des Schweizer Franken viel  mehr Geld zurückgezahlt werden also zuvor eingeplant war.

    Immerhin basieren 40 Prozent der Immobiliarkredite in Polen in Schweizer Franken. Der Wert beträgt insgesamt 31 Mrd €. In Kroatien sind 60.000 Kreditnehmer betroffen. Den größten Schaden werden aber wie schon einmal Ungarn haben, die sich zu hoch in Schweizer Franken verschuldet haben. Allerdings können die Ungarn seit November schon den Kredit auf Schweizer Franken Basis in Forint umtauschen. Dazu wird auch jetzt geraten. Der Einbruch des Kurses des Euros zum Schweizer Franken  wiegt umso schwerer, zumal auch der Zloty und Forint sogar zum Euro zur Schwäche neigt.

    Einige Broker gehen Pleite durch die SNB-Entscheidung

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    Zudem werden einige Devisenhändler und Broker in Schwierigkeiten kommen, vor allem diejenigen, die Arbitragegeschäfte gemacht haben. Die Liquidität hat sich sehr ausgedünnt und viele Brokerkunden machen hohe Verluste, wenn sie auf einen stabilen Schweizer Franken gesetzt haben. Absicherungsinstrumente waren nicht möglich, da der erste Kurs 15% unter der Marke von 1,20 EUR auf der Parität gestellt wurde. Der Handel von Schweizer Franken war derart chaotisch, dass stundenlang nach der Entscheidung der SNB gar kein Kurs gestellt werden konnte. So nutzten auch die Stopp-loss-Order bei 1,19 EUR/CHF zur Absicherung nichts.   Intraday rutschte der Eurocups im Tief sogar 30 Prozent ab. Es werden täglich etwa 275 Mrd Dollar getätigt. Durch die Hebelprodukte sind die Verluste im Derivate-Bereich oft um ein Vielfaches höher.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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