Chinakracher explodiert
Heute früh sank der Shanghai Composite um fast acht Prozent, weil die chinesischen Behörden die wuchernde Aktienspekulation besser in den Griff bekommen will. Kann das der Auftakt zu einer kräftigen Korrektur werden?
Es ist schon etwas verwirrend derzeit und hat was von verkehrter Welt. Während der DAX neue Rekorde stemmt und 2014 einer der schwächeren Aktienindizes 2014 war, kommt einer der stärksten Aktienmärkte des vergangenen Jahres ins Trudeln – chinesische A-Aktien. Heute muss der Shanghai Composite den stärksten Tagesrückgang (-7,7%) seit Juni 2008 verdauen.
Exzessive Spekulation auf Kredit
Anlass der Korrektur war eine Überprüfung der chinesischen Broker durch die chinesische Wertpapieraufsicht. Das Ergebnis war, dass viele Firmen nicht dafür gesorgt haben, dass die Marginanforderungen korrekt eingehalten wurden. Sie konnten auf Kredit spekulieren, der ihnen gemäß den Vorgaben nicht erlaubt war. Zwölf Broker wurden bestraft, am schwersten die drei größten des Landes, die drei Monate lang, keine neuen Kundenkonten eröffnen dürfen. Entsprechend hart litten heute die Finanzwerte an den chinesischen Börsen. Das betraf auch den Aktienmarkt in Hong Kong, der aber insgesamt nur 1,5 Prozent eingebüßt hatte.
Lesen Sie auch
Auf die exzessive Konteneröffnung in China im Zusammenhang mit den kräftigen Kurssteigerungen hatten wir am 6. Januar bereits in unserem ersten Webinare in diesem Jahr aufmerksam gemacht. Hier ist der dazugehörige Link, ab der 60/61. Minute kommt die dazugehörige Passage. Da sich diese Überhitzung vermutlich nicht so schnell abbauen lässt, bleiben wir nach wie vor vorsichtig für China und raten zu Neuengagements ab. Langfristig ist diese Bereinigung der exzessiven Spekulation allerdings positiv zu bewerten.