checkAd

    Auslandsaktien  791  0 Kommentare Nur etwas für starke Nerven - Seite 2

    Gazprom ist im selben Zeitraum von rund acht auf 4,3 US-Dollar abgesackt und gleichzeitig am heimischen Markt von 135 auf 150 Rubel geklettert. Der ebenfalls 50 Werte umfassende und in Rubel notierte Leitindex MICEX liegt bei einem Anstieg von 1.450 auf 1.650 Punkte auf Jahressicht rund 12 Prozent im Plus. "Der ungleiche Zuwachs könnte zum Teil in der unterschiedlichen Verschuldung in fremder Währung begründet sein." Denn diese Kredite belasteten russische Firmen derzeit überdurchschnittlich stark.

    Uralkali mit starken Ergebnissen

    Ebenso ging es in lokaler Währung für Uralkali (WKN A0LBTV) aufwärts. Die Aktie des Bergbauunternehmens stieg in den vergangenen zwölf Monaten von rund 164 auf über 175 Rubel, gleichzeitig verlor der Kali-Weltmarktführer von knapp 18 auf 11,24 US-Dollar. In der Gemeinschaftswährung legte der Wert seit Dezember von rund sieben auf zwölf Euro zu. "Uralkali hat im vergangenen Jahr mit 12,1 Millionen Tonnen Kaliumchlorid, aus dem unter anderem Dünger hergestellt wird, rund 2,1 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr produziert", weiß Vorhauser. "Damit bleibt der Konzern weltweit führend in diesem Markt." Allerdings dämpfe der Kali-Riese die Erwartungen für das laufende Jahr. "Durch eine Überflutung einer Mine in Solikamsk gehen dem Gesamtmarkt nach Expertenberechnung bis zu 5 Prozent der Kali-Kapazitäten verloren." Dies könne sich aber positiv auf die Kalipreise auswirken.

    Banken könnten profitieren

    Nicht ganz so optimistisch geben sich Anleger hinsichtlich der russischen Bankenbranche. Seit der Ausweitung des Embargos im Sommer 2014 sind langfristige Kredite von Geldgebern aus den USA oder Europa etwa für Finanzkonzerne wie die Sberbank (WKN A1JB8N), VTB (WKN A0MQ3G), Gazprombank, Rosselchosbank und Vnesheconombank eingefroren. "Das hat dem Sektor sehr geschadet", meint Vrbsky. Selbst in russischer Währung hat etwa der Kurs der Sberbank von 80 auf 60 Rubel verloren. In US-Dollar ist die Aktie von 10,5 auf 3,8 abgerutscht. "Das ist ein Minus von 63,8 Prozent."

    Etwas weniger Einbußen hat die VTB hinnehmen müssen, wie Vorhauser berichtet. "Für das vergangene Jahr meldete die Großbank zwar Verluste in Höhe von 90 Milliarden Rubel." Allein im dritten Quartal seien die Nettoeinnahmen um 90 Prozent eingebrochen, und die Kosten für Kreditausfälle hätten sich verdreifacht. Der Aktienkurs verlor auf Jahressicht indes lediglich von 1,89 auf 1,73 Euro, legte in der Heimatwährung gar von 0,04 auf 0,07 Rubel zu.

    "Die EZB-Entscheidung könnte den russischen Banken durchaus zugutekommen", prognostiziert Vorhauser. Immerhin werde viel Liquidität in den Markt gepumpt, die trotz Embargo ihren Weg nach Russland finden könne. Als einen gangbaren Weg nennt der Händler mögliche Beteiligungen.

     von Iris Merker, Deutsche Börse AG

    © 29. Januar 2015

    Seite 2 von 2



    Börse Frankfurt
    0 Follower
    Autor folgen

    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Auslandsaktien Nur etwas für starke Nerven - Seite 2 29. Januar 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Während die USA und Europa laut über eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland nachdenken, scheinen russische Unternehmen seit einigen Wochen ein wenig vom verlorenen Anlegervertrauen …