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    Angst vor Dominoeffekten  3578  0 Kommentare Was ist mehr „Ramsch“: Griechenland oder Russland? - Seite 3

    Unklare Beweislage führt zu Vorverurteilungen

    Es handelte sich beim dem Raketenangriff in Mariopol   aber wie beim Absturz der MH17 um eine Vorverurteilung der Medien und der Politiker, die hier eigenartigerweise immer sehr vorschnell an einem Strang zu ziehen scheinen anstelle die Geschehnisse in der Ost-Ukraine in Ruhe genauer zu untersuchen. Die EU beschloss, dass weitere russische Personen nun mit Sanktionen belegt werden sollen. Zu einem Ausschluss Russlands aus dem SWIFT konnte man sich aber noch nicht durchringen, obwohl dies einige EU-Parlamentarier forderten. Griechenland war zunächst gegen weitere Sanktionen gegen Russland.

    Herunterstufung von S&P bei russischen Anleihen schwächt den Rubel weiter

    Das Downgrade der russischen Anleihen von der US-Ratingagentur S&P auf das „Ramschniveau“ BB+ (zuvor BBB-) wird dazu führen, dass sich die Renditen der russischen Anleihen noch mehr erhöhen und es für russische Unternehmen auch schwieriger wird, sich auf dem internationalen Kapitalmarkt zu refinanzieren. Die russische Regierung hält das Rating für unangebracht und versteht diese Maßnahmen mehr im Kontext des Währungs- und Finanzkrieges, den die USA gegen Russland führt. Die russische Föderation selbst hat nur Schulden von 41 Mrd. USD und die Banken und Unternehmensschulden sind im letzten Jahr schon um über 20 Prozent auf unter 600 Mrd. USD gesunken. Dennoch belastet die Herunterstufung gerade die Banken, die schon jetzt mit dem viel zu hohen Refinanzierungszins der Notenbank von 17 Prozent Problem haben. Einige Banken mit hohen Auslandsverbindlichkeiten werden die Finanzkrise wohl nicht überleben können, zumal Russland jetzt in eine Rezession schlittert und die Inflationsrate wohl von 11 auf 15 Prozent ansteigen wird.

    Anti-Krisen-Programm soll vor allem notleidenden Großbanken helfen

    Die russische Regierung hat gerade an ein Anti-Krisen-Programm mit einem Volumen von 1,3 Billionen Rubel (ca. 20 Mrd. US-Dollar) vorgestellt, das Putin noch durch seine Unterschrift absegnen muss,  wobei fast die Hälfte für die Rettung der großen Staatsbanken vorgesehen ist. Viele kleinere und mittlere Banken könnten aber Pleite gehen. Die Regierung will aber in jeden Fall einen Banken-Run vermeiden.

    Rubel wieder im freien Fall – Ölpreis erholt

    Der russische RTS-Index, der auf US-Dollar basiert,  fiel  am 29. Januar um 1,35 Prozent und damit um 6,7 Prozent seit Jahresbeginn, während der Rubel basierenden MICEX-Index um 0,49 Prozent anstieg und damit schon um 17,9 Prozent seit Jahresbeginn. Der US-Dollar stieg zum Rubel um 0,72 Prozent auf 69 USD/RUB und der Euro leicht um 0,17 Potent auf 78,16 EUR/Rubel. Damit brach der Rubel zum Euro in einer Woche aufgrund des Downgrades von S&P um 10 Prozent ein, so dass in der letzten Woche hohe Währungsverluste für deutsche Anleger entstanden. Hoffnung macht jetzt aber überraschend der Ölpreis, denn der Brentölpreis erholte sich am 29. Januar kräftig um 7,05 Prozent auf 52,61 US-Dollar/Barrel und der WTI-Ölpreis auch um 7,13 Prozent auf 47,77 US-Dollar/Barrel. Gold erholte sich auch um 2 Prozent auf 1285 USD-Dollar/Unze und der Silberpreis um 1,2 Prozent auf 17,26 USd-Dollar. Der Euro zum US-Dollar stabilisierte sich bei 1,13 EUR/USD.

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    Andreas Männicke
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    Andreas Männicke ist Geschäftsführer der ESI East Stock Informationsdienste GmbH (www.eaststock.de), Herausgeber und Chefredakteur des EAST STOCK TRENDS, freier Mitarbeiter vom Emerging Markets Portal und Berater für Vermögensverwalter im Bereich Osteuropa. Er hat eine über 15 jährige Erfahrung mit den aufstrebenden Kapitalmärkten in Osteuropa und ist ein gefragter Interviewpartner in den Medien (u.a. bekannt aus NTV/Telebörse, N24, 3 SAT Börse, Bloomberg TV).
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    Verfasst von Andreas Männicke
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