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     1962  0 Kommentare So arbeiten die Crashpropheten!

    Die Indizes nahe ihrer Allzeithochs, die Druckmaschinen der Notenbanken fahren auf Hochtouren und verschiedene Indikatoren lassen keinen Zweifel zu, dass Aktien relativ hoch bewertet sind. Mit anderen Worten – die Stunde der Crashproheten wird bald wieder schlagen. Warum stellt sich überhaupt jemand in die Mitte eines Marktplatzes, nichts anderes ist die Börse, und malt den Untergang der laufenden Hausse in den düstersten Farben? In aller Regel lautet die Erklärung: Um Geld zu verdienen!

    Die Masche der Börsen-Wahrsager

    Es gibt viele Arten sein Geld an der Börse zu verdienen. Mit der Angst der Marktteilnehmer, insbesondere der Privatanleger, zu spielen, ist nicht gerade die schwierigste und edelste, um es höflich zu formulieren. Die Marktschreier kommen aus allen Richtungen der Branche. Sie verkaufen Börsenbriefe, Reports, Bücher und ein paar Vermögensverwalter sind auch dabei. Die Kernaussage klingt bei allen sehr ähnlich: Nur mein Börsenbrief, mein Buch, meine Art der Anlage kann das Volk vor großen finanziellen Verlusten schützen. Nun muss das Volk natürlich auch wissen, warum ausgerechnet jetzt eine große Gefahr droht. Oder nicht?

    Die goldene Regel

    Was müssen Sie tun, wenn Sie es als Crashprophet oder sogar Verschwörungstheoretiker, die Königsklasse der Schwarzseher, weit bringen möchten? Beherzigen Sie die eine goldene Regel, quasi das Fundament des Erfolgs: Nennen Sie niemals ein genaues Datum! Bestenfalls bestimmen Sie nicht mal einen groben Zeitraum. Die Angst darf nicht von einem Moment auf den nächsten schwinden, Sie ist Ihr wichtigstes Instrument. Erleichterung, weil dieses oder jenes Ereignis nicht eingetreten ist, wäre da völlig fehl am Platz.

    Diesen Fehler hat der gute alte Nostradamus begangen, als er den Weltuntergang zur Jahrtausendwende vorhersah. Fehlalarm. Wenigstens hat er die Schande selber nicht mehr miterleben müssen. Im Gegenteil, nach Ihrer Theorie muss die Wahrscheinlichkeit eines Armageddon mit der Zeit immer höher werden, bis es, zumindest theoretisch, unausweichlich wird. Während dieser Spanne  beschreiben Sie das Szenario in unterschiedlichen Varianten, getreu dem Motto: Es wird jeden erwischen, Flucht ist unmöglich. Fast zumindest, denn ein Pfad führt natürlich zum Licht, nämlich ihrer.

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    Sebastian Hell
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    Sebastian Hell hat International Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlicht regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte.
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    Verfasst von 2Sebastian Hell
    So arbeiten die Crashpropheten! Die Indizes nahe ihrer Allzeithochs, die Druckmaschinen der Notenbanken fahren auf Hochtouren und verschiedene Indikatoren lassen keinen Zweifel zu, dass Aktien relativ hoch bewertet sind.

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