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Yuan vor der Abwertung?
Der Franken korrigiert nach der Freigabe des Wechselkurses langsam aber sicher wieder. Gerüchtweise soll die Schweizer Notenbank wieder am Devisenmarkt intervenieren. Dieser Big Bang vor einigen Wochen hat jedoch auch andere Währungen schlagartig in den Fokus gerückt. Etwa die dänische Krone. Sie ist fest an den Eurokurs gekoppelt. „Die Bindung der dänischen Krone an den Euro kam schon derart unter Druck, dass die Notenbank bereits zu drei Zinssenkungen gezwungen war“, sagt John J. Hardy, Devisenexperte bei der Saxo Bank.
Aber Dänemark ist laut Hardy nicht die Schweiz. Die dänische Krone sei nur eine wenig gehandelte Währung, ohne eine Tradition als „sicherer Hafen“. Daher lohnt es wohl kaum darauf zu spekulieren, dass die Dänen ebenfalls die Koppelung lösen. Die spannendste Währungsentwicklung sieht Hardy beim chinesischen Yuan. „Im vergangenen Jahr hat China endlich damit begonnen, sich mit der größten Kreditblase, die die Welt je gesehen hat, auseinanderzusetzen“, sagt Hardy. Dies geschehe zu einer Zeit, in der die US-Währung, an die die chinesische Währung stark gebunden ist, sich in einem großen Bullenmarkt befinde, während der Yen und der Euro deutlich abgewertet haben.
Die Welt müsse sich auf die Folgen einer Yuan-Abwertung einstellen. „Es wird eine weitere Welle von deflationären Kräften über die ganze Welt schwappen und weitere Belastungen für das bereits geschwächte Weltwährungssystem mit sich führen“, sagt Hardy. Es droht also nicht nur Ungemach aus Russland und Griechenland. Lesen Sie dazu auch das Interview (Seite 11) mit Herwig Weise, der vor dem Platzen der Aktienblase warnt.
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