Auslandsaktien
Dem einen Freud des anderes Leid - Seite 2
Wie sich einzelne Unternehmen im gegenwärtigen Umfeld behaupten werden, hängt laut Vrbsky stark von ihrer Ausrichtung ab. "Firmen wie Clariant (WKN 895929) mit dem Löwenanteil der Umsätze und den meisten Produktionsstätten außerhalb der Schweiz sind vom starken Franken weniger betroffen als etwa die Touristikbranche." Ebenso bestreite Nestlé (WKN A0Q4DC) sein Geschäft und seine Fabriken über den gesamten Globus verteilt . Nach dem Einbruch im Januar erholte sich die Aktie des weltgrößten Lebensmittelkonzerns wieder auf derzeit 70,30 Franken.
"Ausschlaggebend ist, in welcher Währung die Anschaffungen getätigt und wo die Erlöse erzielt werden", erklärt Vrbsky. Die Großbank Credit Suisse (WKN 876800) habe beispielsweise bereits einen Teil der Hausaufgaben erledigt und am heutigen Donnerstag ein umfangreiches Maßnahmenpaket angekündigt.
"Arbeitsplätze sollen ins Ausland verschoben und Boni für das laufende Jahr gekürzt werden." Bei der zweitgrößten Schweizer Bank hätte der starke Franken im Übrigen auch positive Effekte. "Mit der Entkoppelung vom Euro steigt das Handelsvolumen bei Devisengeschäften." Credit Suisse plane in diesem Segment mit zusätzlichen Erträgen in Höhe von 100 Millionen Franken. Ansonsten hätte das Investment-Banking mit einer Verdoppelung des Gewinns vor Steuern überzeugt. Die Aktie gewann an der Schweizer Börse rund 9 Prozent hinzu, auf Eurobasis steht ein Plus von knapp 10 Prozent zu Buche.
Lesen Sie auch
UBS bleibt hinkt hinterher
Weniger Vertrauen schenken Anleger dem Konkurrenten UBS (WKN A12DFH). Trotz Erhöhung der Dividende von 0,25 auf 0,50 Franken plus einer Sonderzahlung von 0,25 Franken brach die Aktie der Bank nach Veröffentlichung der Ergebnisse auf dem Heimatmarkt um etwa 5 Prozent ein, wie Vorhauser berichtet. In Frankfurt verlor der Wert zwischenzeitlich über 3 Prozent. Einen Teil der Verluste hat UBS zwar im Laufe der Woche wieder gutmachen können. Trotzdem stehe die Aktie der Großbank bei einem Stand von 15,74 Franken seit Jahresbeginn 10,6 Prozent im Minus.