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Keine Angst vor „Freitag dem 13.“
Leiden Sie unter Paraskavedekatriaphobie? Sehr wahrscheinlich nicht. Glücklicherweise gibt es nur wenige Menschen, die einen „Freitag den 13.“ so sehr fürchten, dass sie Termine absagen oder sich nicht mehr aus der Wohnung trauen. Für einige wenige sind die Unglückssymbole 13 und Freitag in Kombination aber offenbar zu viel des Schlechten.
In den Handelssälen ist dieser Aberglaube ebenfalls nicht gänzlich unbekannt, gerade wenn die Märkte ohnehin nervös sind. Der große Börsenkrach von 1929 wird häufig mit dem Begriff „Schwarzer Freitag“ assoziiert. Im Groben stimmt das auch, da der legendäre Sturz der US-Börse am „Schwarzen Donnerstag“ wegen der Zeitverschiebung in Europa tatsächlich erst an einem Freitag begann. Allerdings war es nicht der 13., sondern der 25. Oktober. Besser passt da schon der „Freitag der 13.“ von 1927 an der Berliner Börse, als der Aktienindex des Statistischen Reichsamtes am 13. Mai binnen weniger Stunden über 30% einbrach.
Diese Extreme sind indes Ausnahmen. Wie unsere Analysen ergaben, ist seit der Jahrtausendwende an den vermeintlichen Unglückstagen an den Börsen nichts Weltbewegendes mehr passiert. 24 Mal gab es einen Freitag den 13. seit dem Jahr 2000. 11 Mal war die Tagesrendite des DAX positiv, 12 Mal negativ; einmal wurde nicht gehandelt, weil Karfreitag war. Ausgeglichener geht es kaum. Wer seit 2000 immer nur am Freitag den 13. investiert gewesen wäre, hätte akkumuliert etwa 1,1% Verlust erlitten, also im Schnitt -0,05% pro „Unglückstag“. Das ist zwar etwas schlechter als die durchschnittliche Tagesrendite, aber statistisch wohl kaum signifikant.
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Kurz gesagt: Gewöhnlicher geht es fast nicht. Kein Wunder, dass auch der aktuelle Freitag der 13. auf dem Börsenparkett eher langweilig verlief. Immerhin müssen abergläubische Börsianer nicht lange warten: Der nächste Freitag der 13. steht bereits in vier Wochen an.