Commerzbank und Deutsche Bank – sehr viel Potenzial

Mit den Rekordzahlen von Ende Januar hat Apple bereits Börsengeschichte geschrieben. Doch damit nicht genug. In den vergangenen Tagen setzte die Aktie ihre Rekordjagd fort, die Marktkapitalisierung liegt nun bei 765 Mrd. Dollar – rund 670 Mrd. Euro. Rund 400 Mrd. Euro fehlen noch, und Apple wäre so schwer wie der gesamte DAX. Zuletzt knackte der Wert bereits einen weiteren Rekord an der Wall Street. Seit über 30 Jahren war kein Unternehmen doppelt so hoch bewertet wie die Nummer zwei im Ranking. Exxon Mobil steht derzeit bei 374 Mrd. Dollar. Die Apple-Mania sowie auch der Gesamtmarkt bräuchten dringend eine Atempause.

Ohne Notenbanken geht es nicht

Noch aber bleibt der Blick aufwärts gerichtet, die Argumente werden allerdings immer schwächer. Fed-Chefin Janet Yellen bleibt weiter geduldig was das Thema Zinserhöhung angeht, eine perfekte Steilvorlage für die Bullen. In den ersten sechs Monaten wird es wahrscheinlich nicht zu einer Anpassung kommen, auch im zweiten Halbjahr könnten die Zinsen unverändert bleiben. Das dürfte der Fall sein, wenn die Wirtschaftsdaten aus den USA weiter schwächeln.

Von den großen US-Indizes hat einzig der Nasdaq Composite keinen Rekord erreicht, bis zur Bestmarke sind es aber weniger als zwei Prozent. Immerhin setzte der US-Tech-Index seine Gewinnserie fort und erreicht zum zehnten Mal hintereinander einen Tagesgewinn – so viel wie seit Mitte 2009 nicht mehr. Damals gab es im Nasdaq eine Serie von 12 Tagesgewinnen. Im gestrigen Chart-Webinar haben wir nahezu alle wichtigen Indizes unter die Lupe genommen und einige Trading-Ideen vorgestellt. Die Aufzeichnung finden Sie hier. Heute um 18 Uhr freuen wir uns bei Gib ihm SauRiß auf Sie.

Dividendenfans aufgepasst

Mit einer beeindruckenden Serie kann auch Fresenius aufwarten. Der Gesundheitskonzern lässt seine Aktionäre an der guten Geschäftsentwicklung teilhaben und spendiert die 22. Dividendenerhöhung in Folge. Bei der Dialyse-Tochter FMC liefen die Geschäfte nicht ganz so rund, der Gewinn sank um knapp sechs Prozent. Entscheidend ist aber der Blick in die Zukunft, und hier rechnet das Management in 2015 wieder mit Wachstum. Im MDAX lohnt sich weiter ein Blick auf die Aareal Bank. Nach dem mustergültigen charttechnischen Ausbruch präsentierten die Wiesbadener ein Rekordergebnis. Aktionäre können sich über eine von 0,75 auf 1,20 Euro je Aktie erhöhte Dividende freuen.

Trio sticht positiv hervor

Vor dem Hintergrund der schwelenden Krise in der Ukraine und dem politischen Hin und Her mit Griechenland wird die Berichtssaison in Deutschland kaum beachtet. Allerdings sorgten die bisher präsentierten Ergebnisse auch nur selten für Schlagzeilen. Rund die Hälfte der Konzerne im DAX haben ihre Bücher geöffnet, mit Beiersdorf, Deutsche Bank, HeidelbergCement sowie Lanxess übertrafen vier Unternehmen klar die Vorgaben. Siemens und Münchener Rück enttäuschten hingegen. Mit ermutigenden Aussagen zur weiteren Geschäftsentwicklung halten sich die Manager vielfach zurück. Lediglich bei Daimler, HeidelbergCement sowie Infineon ist man zuversichtlich. Die Aktien sind daher auch im oberen Drittel der Gewinnerliste seit Jahresbeginn zu finden.

Schnäppchenjäger greifen zu

Etwas kurzfristiger betrachtet sind seit Monatsbeginn vor allem Papiere gesucht, die zuvor eher enttäuschten und bei denen Nachholpotenzial vermutet wird. Aixtron zählt dazu, wir haben unsere ISIN-Liste mit frischen Ideen aufgefüllt. Aus dem DAX legten mit VW, Commerzbank, Adidas und Deutsche Bank vier Werte prozentual zweistellig zu, die Papiere von HeidelbergCement stehen kurz vor der Schwelle.

Commerzbank und Deutsche Bank weisen derzeit noch eine Differenz von 95 und 73 Prozent zum jeweiligen Rekordhoch auf. Nur wenige Aktien im DAX wie Infineon und Deutsche Telekom notieren ähnlich kräftig unter ihrer Bestmarke. Auch bei Adidas sowie HeidelbergCement fällt die Differenz mit minus 25 und 36 Prozent recht weit aus. Auf der anderen Seite gibt es Aktien, die zuletzt mehrfach ihre Bestmarke verbesserten. Nach Angaben von boersengefluester.de erreichten elf der 30 Indexwerte in diesem Jahr bereits ein frisches Rekordhoch.