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    Nicht alles Gold was glänzt?  6448  2 Kommentare Wo sind Gold und Geld? Razzia bei Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF)

    „Clever investieren mit Gold“ - so wirbt die Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF) auf ihrer Internetseite um das Geld der Anleger. Ab einer Investition von 2.000 Euro sollen Investoren von einer möglichen Steigerung des Goldpreises profitieren. Versprochen werden anfänglich vier und später bis zu 6,5 Prozent Rendite ab dem neunten Jahr. Das Geschäftsmodell dahinter: Die BWF verkauft Gold an Privatanleger und verspricht, dies zu einem späteren Zeitpunkt zu einem höheren Preis zurückzukaufen. Die Lagerung des Edelmetalls erfolgt vor Ort. Ein sicheres Geschäft? Für wen?

    Umfangreiches Ermittlungsverfahren um den schönen Schein

    Heute früh 7.00 Uhr klingelte die Staatsanwaltschaft Berlin bei der Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF). Der Vorwurf wiegt schwer: gewerbsmäßiger Betrug und Verstoß gegen das Kreditwesengesetz "durch ein Anlageprodukt, in dem potentiellen Anlegern der Ankauf von Gold suggeriert worden war", heißt es in einer Polizeimeldung. Im Zuge des "umfangreichen Ermittlungsverfahrens" wurden in Berlin und Köln insgesamt 19 Durchsuchungsbeschlüsse in mehreren Firmen, Geschäftsräumen und Wohnungen vollstreckt - unter anderem in den Berliner Ortsteilen Zehlendorf, Charlottenburg und Hellersdorf. Die Ermittlungen richten sich Polizeiangaben zufolge derzeit gegen zehn Personen. An dem Einsatz waren rund 120 Polizeibeamte und fünf Ermittler der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beteiligt.

    Das Landeskriminalamt Berlin geht derzeit davon aus, dass Anlegergelder in Höhe eines zweistelligen Millionenbetrags „nicht zum Ankauf von physischem Gold und somit vertragswidrig und betrügerisch verwendet“ wurde. Insgesamt sprich die BaFin von Anlegergeldern in einer Größenordnung von rund 48 Millionen Euro.

    Wo ist das Gold - oder ist es gar keins?

    Das Gold soll in einem Hochsicherheitstresor verwart und versichert sein gegen Diebstahl, Terror und Missbrauch durch den Vorstand, heißt es auf der Seite der BWF. Wie die Berliner Polizei berichtet, wurden insgesamt rund vier Tonnen "angebliches Gold" sichergestellt. Noch unklar ist der Feingehalt des Goldes sowie die Frage, ob es sich gar um „Doubletten“ handelt.

    Betroffene Anleger können sich auf der Seite der BaFin zum Stand der Rückabwicklung erkundigen. Eine Frankfurter Rechtsanwaltskanzlei wurde mit der „Rückabwicklung“ der nicht genehmigten Anlagegeschäfte beauftragt. 




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    Nicht alles Gold was glänzt? Wo sind Gold und Geld? Razzia bei Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF) Heute klingelte die Staatsanwaltschaft Berlin bei der Berliner Wirtschafts- und Finanzstiftung (BWF). Der Vorwurf wiegt schwer: gewerbsmäßiger Betrug und Verstoß gegen das Kreditwesengesetz. Was passierte mit dem Geld der Anleger?

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