DAX30-Index
Hauptteil der Jahresperformance erreicht
Der DAX30-Index stürmt weiter gen Norden und zwingt die Shorties verzweifelt dazu, die Flinte ins Korn zu werfen. Dies könnte aus sentimenttechnischer Sicht ein guter Zeitpunkt sein, um einen Ausblick auf die nächsten Wochen und Monate zu wagen.
Um einen Einstieg in die DAX-Analyse zu finden, könnte man sich fragen, wie die Konsensmeinung der Kapitalmarktexperten momentan ist. Schaut man sich die Masse von Analysen an, dann könnte der Tenor der letzten Tage sein „…bei Rücksetzern kaufen…“. Die Gründe liegen auf der Hand und wurden schon hundertmal genannt, nämlich schwacher Euro, negative Einlagenzinsen bei der EZB und keine fundamentale Überbewertung deutscher Aktien insgesamt.
Vor allem der schwache Euro wirkt aufgrund der exportstarken deutschen Wirtschaft wie ein Turbo für deutsche Aktien. Viele Analysten sehen aber kurzfristig eine Überhitzung und raten deshalb, den Kursen nicht hinterherzulaufen, sondern Geduld zu haben. Doch wenn das gesamte Angebot an Aktien gering bleibt, also die großen Investoren dazu tendieren, vorhandene Aktienpositionen zu halten und eher darauf aus sind, ihre Engagements in Deutschland aufzustocken, dann könnte davon ausgegangen werden, dass in den nächsten Wochen die Volatilität weiter abnimmt.
Die sogenannten Buy-the-Dips- und Cost-Average-Strategien, also kaufen bei Kursrücksetzern, könnten nun in den Fokus professioneller Investoren rücken und somit technische Korrekturen glätten. Das könnte zu der Annahme führen, dass sich der DAX30-Index in moderaten Schritten weiter nach oben bewegt. Bis zu welcher Kursmarke der DAX30-Index in den nächsten Wochen steigen kann, dass steht in den Sternen. Aber die Wahrscheinlichkeit scheint relativ hoch, dass der Hauptteil der Jahresperformance im DAX30 mit den momentanen Kursständen erreicht wurde.
Sollte der DAX30 am Ende des Jahres 2015 bei optimistischen 12.000 Punkten stehen, dann läge die Jahresperformance bei 22 Prozent. Mit momentanen Kursen um 11.300 Punkten liegt die Jahresperformance schon jetzt bei 15 Prozent. Ein möglicher Spielverderber für einen weiteren Bullen Run des DAX30-Index könnte momentan von der Währungsfront kommen. Sollte der EUR/USD-Kurs wider Erwarten die Stärke finden und den wichtigen Widerstandsbereich bei 1,1550 USD nach oben durchstoßen, dann könnte der DAX30 auch wieder anfällig für stärkere Korrekturen sein.
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