Aktien Frankfurt Ausblick

Dax wieder im Vorwärtsgang - Rekord in Sichtweite

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat den Vorwärtsgang wiedergefunden. Der Dax kletterte am Donnerstag vorbörslich mit 0,22 Prozent ins Plus auf 11 416 Punkte. Der deutsche Leitindex steht damit wieder in Sichtweite zu seinem Rekord bei 11 465 Punkten. Das zeigte der X-Dax als außerbörslicher Indikator. Der Future auf den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand um 0,20 Prozent höher als zum Handelsschluss am Vortag.

Im Fokus steht die Bekanntgabe von Details zum bald anlaufenden Wertpapier-Kaufprogramm ("Quantitative Lockerung") der Europäischen Zentralbank (EZB). "Mario Draghi wird zudem einen verbesserten Ausblick für die europäische Konjunktur vorstellen", sagte Volkswirt Dirk Gojny von der National-Bank. Andere Konjunkturdaten dürften aus seiner Sicht hingegen kaum Beachtung finden.

Leicht positiv dürfte sich zum Handelsstart die Vorgabe der Überseebörse auswirken: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,10 Prozent seit dem Xetra-Schluss. In Asien fanden die Börsen am Morgen dennoch keine einheitliche Richtung.

ADIDAS NACH ZAHLEN BESTER WERT BEI L&S

Im Blick der Aktienhändler stehen außerdem frische Unternehmenszahlen: Adidas-Aktien verteuerten sich nach der Vorlage endgültiger Jahreszahlen für 2014 als bester Wert bei Lang & Schwarz 2,31 Prozent. Der Sportartikelhersteller verzeichnete nach eigener Einschätzung eine starke Umsatzdynamik zum Jahresende. Einer ersten Händlereinschätzung zufolge ist der Ausblick "solide" und die Dividende gut.

Im MDax legten die Aktien der Deutsche Annington nach einem Rekordgewinn vor der geplanten Fusion mit Gagfah vorbörslich spürbar zu. Händler ordneten die Zahlen des Immobilienkonzerns "erwartungsgemäß" ein.

Klöckner & Co (KlöCo) habe dagegen die Erwartungen mit seinem Ergebnis im vierten Quartal enttäuscht, sagte ein Händler. Das Papier legte dennoch vorbörslich zu.

EON VON ZEITUNGSBERICHT ÜBERRASCHEND STARK GEDRÜCKT

Ein überraschenderweise negativ gewerteter Zeitungsbericht hat Eon-Aktien dagegen bei Lang & Schwarz mit 2 Prozent kräftig ins Minus gedrückt. Deutschlands größter Energieversorger hat nach einem "Handelsblatt"-Bericht im vergangenen Jahr den größten Verlust der Konzerngeschichte verbucht. Unterm dem Strich summiere sich der Fehlbetrag auf rund 3 Milliarden Euro, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Ein Börsianer zeigen sich von der starken Kursreaktion allerdings überrascht: "Die 'Rheinische Post' hatte bereits über einen solchen Milliardenverlust berichtet und damit die Erwartungen vieler Analysten widergespiegelt."

Bei Evonik drückte unterdessen eine Aktienplatzierung auf die Stimmung. 18 Millionen Aktien wurden Händlern zufolge zu 29,15 Euro pro Stück verkauft. Die Stücke kämen von CVC Capital Partners, dem zweitgrößten Anteilseigner nach der RAG-Stiftung, sagte der Börsianer. Die Nachfrage sei hoch gewesen./fat/das