Deutsche Banken von möglichem Ukraine-Schuldenschnitt kaum betroffen
BERLIN (dpa-AFX) - Ein möglicher Schuldenschnitt für die Ukraine würde deutsche Banken nur wenig treffen. Nach Angaben der Kreditwirtschaft beliefen sich die Forderungen deutscher Geldhäuser gegenüber dem krisengeschüttelten Land Ende November auf 667 Millionen Euro. Davon entfielen 240 Millionen Euro auf Forderungen an Banken sowie 432 Millionen Euro an Unternehmen und Privatpersonen, wie der Bankenverband am Mittwoch auf dpa-Anfrage in Berlin mitteilte. Bei öffentlichen Haushalten standen deutsche Geldhäuser sogar mit Verbindlichkeiten von fünf Millionen Euro in der Kreide.
Die westlichen Länder arbeiteten derzeit an einem Hilfspaket von gut 40 Milliarden Dollar für die Ukraine. Rund 17,5 Milliarden Dollar davon will der IWF bereitstellen. Darüber hinaus sollen auch andere Institutionen sowie Länder weitere Hilfsgelder beisteuern. Experten bezweifeln aber, dass die bisher angepeilten Mittel reichen. Daher wird auch über ein Schuldenschnitt spekuliert.
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Nach Angaben des "Handelsblatts" sieht das IWF-Programm vor, dass sich die ukrainische Regierung innerhalb von drei Monaten mit ihren Geldgebern einigt. Es gehe um den Verzicht auf Forderungen, niedrigere Zinsen sowie Laufzeitverlängerungen. Zu den großen Gläubigern der Ukraine gehört unter anderem Russland. Die privaten Geldgeber wollen laut "Handelsblatt" einen Gläubigerklub gründen./sl/DP/stb