Ausblick zum Goldpreis
Wo steht der Goldpreis Ende 2015? - Seite 2
Grafik 2: Entwicklung der Goldnachfrage in Indien und China (Quelle: World Gold Council)
Auch die weltweite Nachfrage nach Barren und Münzen (siehe folgende Grafik 3) ist in 2014 gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgegangen (-40 %) und befand sich damit sogar auf einem 4-Jahres-Tief.
Grafik 3: Nachfrage nach Barren und Münzen (Quelle: World Gold Council)
Zwar ließen die Abflüsse aus Gold-ETF (siehe folgende Grafik 4) inzwischen deutlich nach, dennoch ist auch hier nach wie vor ein klarer Abwärtstrend erkennbar. Und gerade in diesem Bereich dürfte sich die Entwicklung fortsetzen, wenn die Zinsen ab diesem Jahr wieder steigen – die US-Notenbank Fed wird die Zinswende in diesem Jahr einleiten.
Grafik 4: Entwicklung der Goldbestände in ETF (Quelle: World Gold Council)
Da verwundert es kaum, dass von den 159 t, die im Laufe des Jahres 2014 aus Gold-ETF abgezogen wurden, satte 100 t aus Nordamerikanischen ETF geflossen sind.
Fazit zum Ausblick
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Nicht ohne Grund haben wir mehrfach im Geldanlage-Brief geschrieben, dass wir langfristig bei Gold (und Silber) lediglich eine längere (mehrjährige) Seitwärtsbewegung unter abnehmender Volatilität erwarten und dass dies dazu führen sollte, dass Gold und Silber als Investments weiter an Attraktivität verlieren. Und daher wiederholen wir auch gerne unser Fazit aus dem gestrigen Beitrag:
Fakt ist, dass wir es zuletzt auf Jahressicht mit einer abnehmenden Nachfragemenge nach Gold bei gleichzeitig steigendem Angebot zu tun hatten. In 2014 führte diese Entwicklung zu einem Überangebot in Höhe von über 9 %. Und dies, obwohl wir es mit diversen geopolitischen Krisen (Griechenland, Ukraine, Terrorismus) und einer extrem expansiven Geldpolitik der weltweiten Notenbanken zu tun hatten. Wenn Gold schon in diesem Umfeld nicht deutlich nachgefragt wird, dann wohl erst recht nicht, wenn sich die Krisen entspannen und die Zinsen ab 2015 zumindest in den USA wieder steigen.
2015 wird Gold voraussichtlich nicht glänzen können
Das einzige, was Gold noch auf die Beine helfen kann, wäre ein deutliches Anziehen der Inflation oder eine Verschärfung der Krisen, insbesondere der Problematik der extrem hohen Staatsverschuldungen. Ein solches Szenario sehen wir aber auf absehbare Zeit (bis weit in das Jahr 2016 hinein) nicht.