Lebensversicherungen verkaufen sich trotz Zinstief besser

BERLIN (dpa-AFX) - Trotz der anhaltenden Niedrigzinsen stecken Verbraucher in Deutschland mehr Geld in Lebensversicherungen. Dank der gefragten Verträge gegen einen Einmalbeitrag zog das Beitragsaufkommen der Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds 2014 um 3,1 Prozent auf 93,7 Milliarden Euro an, wie wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am Freitag in Berlin mitteilte. Zwar gingen die laufenden Beitragszahlungen leicht zurück, das Neugeschäft wuchs jedoch um 3,8 Prozent. Zugleich hätten so wenige Kunden ihre Verträge storniert wie seit 1991 nicht mehr, sagte GDV-Präsident Alexander Erdland. Die Stornoquote lag bei 3,1 Prozent.

Allerdings macht die Geldschwemme der Europäischen Zentralbank den Lebensversicherern weiter zu schaffen. "Die Zinsen sind weiter gesunken, und mit dem Anleihekaufprogramm der EZB wird der Zinsrückgang weiter verschärft", warnte Erdland. Die Branche müsse sich dafür rüsten: "Es geht um einen Langstreckenlauf." Er warnte erneut vor den Auswirkungen der Niedrigzinsen für die Sparer. "Die Spararmut von heute kann die Altersarmut von morgen sein." Deutsche Lebensversicherer müssen inzwischen jährlich mehrere Milliarden Euro beiseite legen, um die hohen Zinsgarantien für alte Lebensversicherungsverträge abzudecken./stw/fri/fbr