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    ROUNDUP 2  637  0 Kommentare Gas-Spezialist Linde ist nach Umbaujahr zuversichtlicher

    (Neu: Aussagen aus der Pressekonferenz und Analystenstimmen)

    MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Industriegase-Konzern Linde hofft nach einem schwierigen Jahr auf deutlichen Auftrieb 2015. Allerdings gebe es nach wie vor etliche Unwägbarkeiten, sagte der seit nicht ganz einem Jahr amtierende Konzernchef Wolfgang Büchele am Montag in München. Strategisch sei das Unternehmen gut aufgestellt. Angesichts vieler Veränderungen etwa beim Thema Digitalisierung müsse auch Linde das eigene Geschäftsmodell aber stetig weiter entwickeln, sagte Büchele.

    Ob Linde in diesem Zusammenhang auch Stellenstreichungen plant, wollte Büchele nicht konkret sagen. Einen weiteren "Personalaufbau" werde es aber in diesem Jahr voraussichtlich nicht geben. In Brasilien und Australien habe es bereits einen Jobabbau gegeben. In Südafrika werde noch umgebaut, dort seien Kürzungen bei Arbeitsplätzen möglich, auch in einzelnen Ländern in Europa sei das nicht auszuschließen. Zudem entwickelten sich Argentinien und Chile nicht so wie erhofft, sagte Büchele. Man würde sich dies genau anschauen und - falls nötig - auch handeln.

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    GESPRÄCHE WEGEN TAUSCHGESCHÄFTEN

    Büchele will nicht nur die Organisation straffen, sondern sich auf das Kerngeschäft etwa mit Flaschen- und Medizingasen konzentrieren. Dies bedeutet aber auch, dass sich der Konzern aus weniger profitableren Ländern verabschieden wird. Deshalb führt er nach eigenen Angaben bereits mit Konkurrenten Gespräche über mögliche Tauschgeschäfte. Details wollte er dazu noch nicht verraten, fügte aber hinzu: In Deutschland sei aus kartellrechtlichen Gründen mit keinem Tausch zu rechnen.

    Weltweit beschäftigt Linde mehr als 60 000 Menschen. Der Konzern stellt unter anderem Gase für die Verwendung in der Industrie und der Medizin her. Ein wichtiger, aber deutlich kleinerer Teil ist der Anlagenbau. Vor allem das Geschäft mit Gasen dürfte sich in diesem Jahr besser entwickeln. 2014 hatten dem Dax-Konzern bis weit ins Jahr der starke Eurokurs zu schaffen gemacht. Ein Effekt, der sich inzwischen durch den Verfall des Euro umgedreht hat. Dazu kamen im vergangenen Jahr hohe Umbaukosten und Probleme in Australien und Brasilien.

    UMBAUKOSTEN DRÜCKEN AUF GEWINN

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    Unter dem Strich sank der Gewinn deutlich um mehr als 16 Prozent auf noch 1,1 Milliarden Euro. Auch im ersten Halbjahr 2015 rechnet Büchele noch mal mit Umbaukosten in Höhe von rund 90 Millionen Euro. "Keine Frage, die Welt ist unübersichtlicher geworden, gewohnte Sicherheiten gelten nicht mehr, insgesamt haben die Risiken zugenommen", schrieb Büchele in seinem ersten Geschäftsbericht.

    Schwieriger dürfte es im Anlagenbau werden. Der derzeit niedrige Ölpreis bringt Ölfirmen dazu, beim Ausbau ihrer Förderung zu sparen. Linde ist in diesem Bereich ein wichtiger Lieferant. Allerdings profitiere der Konzern von einem dicken Auftragspolster. Die Sparte macht mit gut 3 Milliarden Euro nicht ganz ein Fünftel des gesamten Umsatzes. Der wuchs 2014 um 2,4 Prozent auf rund 17 Milliarden Euro.

    ZUWÄCHSE GEPLANT

    In diesem Jahr werde der Umsatz auf 18,2 bis 19 Milliarden Euro wachsen. Der operative Gewinn solle nach einem kleinen Rückgang 2014 ebenfalls wieder steigen. Insgesamt gab sich Büchele zuversichtlich. So zuversichtlich, dass die Aktionäre sich trotz der eher durchwachsenen Bilanz auf eine deutlich höhere Dividende freuen können. Die soll um 15 Cent je Aktie auf 3,15 pro Anteil wachsen.

    Die Aktie legte am Nachmittag um 1,14 Prozent zu. Analysten zeigten sich insgesamt zufrieden mit dem Zahlenwerk. Der Geschäftsbericht sei solide, hieß es von Jeremy Redenius von Bernstein. Operatives Ergebnis (Ebitda) und Dividende hätten die Erwartungen erfüllt, kommentierte Analyst Thomas Gilbert von der UBS./mne/sbr/jha/stb

    -- Von Sebastian Raabe, dpa und Michaela Nehren-Essing, dpa-AFX --




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