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    Peeters  1066  0 Kommentare "Nein, die Dividende ist nicht der neue Zins"

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    17. April. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der außergewöhnlich starke Aufschwung an den Aktienmärkten in 2015 basiert auf mehreren Säulen. Neben dem überragenden Einfluss der Notenbanken, die die Kapitalmärkte massiv mit Geld fluten („Quantitative Easing“) und der insgesamt soliden wirtschaftlichen Gesamtlage, kommt den Börsen auch das Sentiment zu Gute: Trotz stetig neuer Rekordstände bei den Indizes war noch keine Euphorie zu erkennen. Und eine gesunde Skepsis ist immer ein solider Humusboden für künftige Käufe und weiter anziehende Märkte.

    Doch in einem Punkt schien zuletzt vielen Anlegern mehr oder weniger der „Gaul durchzugehen“. Zum Thema Dividenden ist eine derartige Euphorie über das Parkett gegangen, dass man sich nur wundern kann. War es über etliche Jahre für viele Anleger nur eine Randnotiz, ob Unternehmen viel oder wenig ihres Gewinns an die Anleger ausschütten, ist nun ein regelrechter Tanz um das Goldene Kalb Dividende ausgebrochen.

    Kaum ein Anlegermagazin kommt ohne mehrere Aufmacher zum Thema der besten Dividendenwerte aus. Selbst konventionelle Nachrichtenmagazine und TV-Formate nehmen sich dieses einstmals eher exotischen Themas an und auch die führende deutsche Boulevardzeitung „Bild“ schrieb unlängst „Geldregen für Aktionäre – Wer sahnt mit Aktien so richtig ab?“ und ließ dieser knackigen Überschrift umfangreiche Tabellen folgen, in denen die Ausschüttungen verschiedenster Unternehmen aufgelistet wurden.  

    Dass das Thema jetzt so eine breite Aufmerksamkeit erhält, liegt zum einen daran, dass wir momentan tatsächlich vor der typischen Hochsaison der Dividendenausschüttungen stehen. Im zweiten Quartal finden die allermeisten Hauptversammlungen statt, entsprechend ist es nachvollziehbar, sich jetzt dieser Thematik anzunehmen. Dass ist im Jahr 2015 aber besonders interessant zu sein scheint, liegt nicht am erreichten Rekordvolumen der Ausschüttungen im DAX, sondern eher daran, dass es faktisch keine Zinsen mehr gibt, weder auf Sparkonten noch auf zumindest halbwegs sichere Anleihen und daher viele Anleger und Ratgeber massiv nach Alternativen Ausschau halten.

    Der zuletzt sehr oft gelesene Satz „Dividenden sind der neue Zins“ scheint damit so was wie die Börsenphrase des Jahres zu sein. Die Popularität dieser Ausführung verleiht ihr nicht mehr Sinnhaftigkeit. Natürlich spielen Dividenden eine gewichtige Rolle bei der Geldanlage und natürlich sind Aktien eine sinnvolle Geldanlage, erst recht wenn Anleihen keine echte Alternative bieten. Aber das heißt nicht, dass man mit falschen Assoziationen spielen sollte.

    Denn Aktien haben nun einmal ein gänzlich anderes Chance-/Risikoprofil als Zinsanlagen und den denkbar schlechtesten Gefallen kann man Neulingen am Kapitalmarkt antun, wenn man diese mit falschen Erwartungen in Anlagen lockt. Schon bei der ersten Dividendenzahlung könnte die Erkenntnis, dass es einen Kursabschlag in Höhe der Dividende gibt und das Vermögen somit unverändert ist, für Irritation und auch Frustation sorgen. Kurzum: Etwas weniger Begeisterung wäre vielleicht sogar mehr für die Aktienkultur.

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    von Roger Peeters, Close Brothers Seydler Research AG
    © 17. April 2015

    Roger Peeters ist Head of Research bei der Oddo Seydler Bank AG, einer 100-prozentige Tochter der unabhängigen Finanzdienstleistungsgruppe Oddo & Cie, Paris. Oddo Seydler und Oddo & Cie beobachten gemeinsam mehr als 400 Aktien, Schwerpunkte sind deutsche und französische Werte. Peeters schreibt regelmäßig für die Börse Frankfurt.

    Dieser Artikel gibt die Meinung des Autors wieder, nicht die der Redaktion von boerse-frankfurt.de. Sein Inhalt ist die alleinige Verantwortung des Autors.

    (Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)



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    Peeters "Nein, die Dividende ist nicht der neue Zins" 17. April. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Der außergewöhnlich starke Aufschwung an den Aktienmärkten in 2015 basiert auf mehreren Säulen. Neben dem überragenden Einfluss der Notenbanken, die die Kapitalmärkte massiv mit Geld fluten …

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