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Starker Dollar treibt MTU an - Kurs auf Rekordwerte
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der starke US-Dollar treibt den Münchner Triebwerksbauer MTU in neue Höhen. "Wir gehen davon aus, dass wir 2015 erneut Rekordwerte erzielen können", sagte Vorstandschef Reiner Winkler am Dienstag bei der Zahlenvorlage für das erste Quartal. Die im Februar gesetzten Ziele für 2015 will er jedoch erst im Sommer überprüfen. Im ersten Quartal legte der Umsatz um gut 20 Prozent, der operative Gewinn um knapp 10 Prozent zu.
Die MTU-Aktie reagierte mit einem Kursabschlag auf die Nachrichten. Kurz nach Handelsbeginn verlor das Papier 0,91 Prozent an Wert. Ein Analyst sah die Quartalszahlen im Rahmen der Erwartungen.
In den Monaten Januar bis März brummten vor allem der Wartungsbetrieb und der Verkauf von Antrieben für neue Flugzeuge. Während die Wartung ziviler Maschinen ihr Umsatzplus in eine Gewinnsteigerung von 41 Prozent ummünzte, blieb beim Triebwerksverkauf jedoch am Ende weniger in der Kasse. Antriebe für neue Flugzeuge werden üblicherweise mit hohen Rabatten verkauft, richtig Geld verdienen die Antriebsbauer erst an den Ersatzteilen.
Den Großteil des Geschäfts steuerten die Antriebe für den Mittelstreckenjet Airbus A320, den weltgrößten Passagierflieger A380 sowie die Boeing-Modelle 787 "Dreamliner" und den Jumbo 747-8 bei.
Schlechter lief es in der gebeutelten Militärsparte. Während der Umsatz in den zivilen Geschäftsbereichen um mehr als ein Viertel anzog, ging er bei den Antrieben für Militärmaschinen um mehr als ein Fünftel zurück. MTU leidet wie viele Unternehmen der Branche unter den gekappten Verteidigungsbudgets europäischer Staaten.
Konzernweit erzielte MTU im ersten Jahresviertel einen Umsatz von 1,1 Milliarden Euro, gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) wuchs um ein Zehntel auf fast 98 Millionen Euro. Der bereinigte Überschuss stieg um 22 Prozent auf 68 Millionen Euro.
Für das laufende Jahr peilt MTU-Chef Winkler weiterhin ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 4,4 Milliarden Euro an. Das bereinigte Ebit soll um etwa zehn Prozent auf 420 Millionen, der bereinigte Überschuss um fast 13 Prozent auf 285 Millionen Euro zulegen./stw/jha/stb