Meisterspekulant
Wasser predigen, Wein trinken - Soros streicht 13 Milliarden durch Steuerschlupfloch ein
George Soros, Meisterspekulant und Philanthrop zugleich, fordert immer wieder höhere Steuern für Reiche. In einem Interview mit dem „Stern“ 2011 sagte er, Reiche in den USA müssten stärker zur Kasse gebeten werden, und betonte: „Auch ich müsste mehr Steuern zahlen“, andernfalls sei die amerikanische Demokratie bedroht.
Wie „Bloomberg“ nun berichtet, gibt es offenbar eine klitzekleine Diskrepanz zwischen dem, was Soros sagt, und dem, was Soros tut. Der Meisterspekulant soll nämlich ein Schlupfloch im amerikanischen Steuersystem ausgenutzt und so ein Plus 13,3 Milliarden US-Dollar angehäuft haben. „George Soros sagt gern, dass Reiche mehr Steuern zahlen sollen. Doch ein bedeutender Teil seine Vermögens beruht darauf, Steuerzahlungen aufzuschieben.“
Das Schlupfloch ermöglichte es Hedgefondsmanagern wie Soros, Steuern auf Kundengebühren aufzuschieben, indem sie das Geld in die eigenen Fonds reinvestierten. Dort konnte sich das Geld in Ruhe vermehren und das völlig steuerfrei. Unterlagen der irischen Aufsichtsbehörden zeigten nun, dass Soros auf diese Weise 13,3 Milliarden US-Dollar (Stand Ende 2013) eingeheimst haben soll.
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Im Jahr 2007 wurde der amerikanische Kongress auf das Steuerschlupfloch aufmerksam. Ein Jahr später wurde es geschlossen und die betroffenen Hedgefondsmanager aufgefordert, die aufgeschobenen Steuern bis spätestens 2017 nachzuzahlen. Basierend auf der Vermögenssumme, die Soros laut irischen Behörden auf diese Weise angehäuft haben soll und einem Steuersatz von 39,6 Prozent, ergebe sich im Fall Soros eine Nachzahlung in Höhe von 6,7 Milliarden US-Dollar, so „Bloomberg“, weist aber darauf hin, dass die tatsächliche Summe aufgrund individueller Faktoren variieren könne. Des Weiteren wird berichtet, Soros habe, just bevor das Schlupfloch gestopft wurde, einen Teil seines Vermögens nach Irland transferiert. Ein Land, das unter Investoren zu dieser Zeit als möglicher Zufluchtsort vor dem neuen Gesetz galt, so „Bloomberg“.