Lloyds kommt weiter voran - Operativer Gewinn steigt kräftig

LONDON (dpa-AFX) - Die britische Großbank Lloyds profitiert zunehmend von ihrem harten Umbau und Sparkurs. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern sei um 21 Prozent auf 2,18 Milliarden Pfund (3,35 Mrd Euro) gestiegen, teilte die immer noch teilverstaatlichte Bank am Freitag in London mit. Damit verdiente Lloyds mehr als Experten erwartet hatten. Unter dem Strich ging der Überschuss wegen des Verkaufs der Privatkundenbank TSB allerdings um 19 Prozent auf 944 Millionen Pfund zurück.

Die Trennung von TSB war Teil der EU-Auflagen für die in der Finanzkrise erhaltenen Staatshilfen. Die Sparte wurde im März für 1,7 Milliarden Pfund an die spanische Großbank Sabadell losgeschlagen. Im ersten Quartal belastete der Schritt das Lloyds-Ergebnis mit 660 Millionen Pfund. Für Lloyds-Chef Antonio Horta-Osorio war es aber ein weiterer wichtiger Schritt, um die Finanzkrise endgültig hinter sich zu lassen.

Ihm gelang es das Institut 2014 erstmals seit vier Jahren wieder in die Gewinnzone zurückzubringen. Zudem kann Lloyds nach dem im Herbst bestandenen Stresstest erstmals seit der Finanzkrise wieder eine Dividende zahlen. Dank der jüngsten Fortschritte und der damit einhergehenden Erholung des Aktienkurses in den vergangenen Jahren kann sich zudem der Staat, der die Bank in der Krise mit 20 Milliarden Pfund gestützt hatte und in der Spitze bis zu 40 Prozent der Aktien hielt, immer weiter zurückziehen.

Großbritanniens Regierung hatte erst im März angekündigt, in diesem Jahr Lloyds-Aktien für neun Milliarden Pfund auf den Markt zu werfen. Damit dürfte der Staatsanteil unter die Marke von zehn Prozent fallen. Aktuell sind es nach Bloomberg-Daten noch knapp 21 Prozent./zb/jha/