Warren Buffet und die Gold-Falle

Auch Investor-Legenden machen Fehler. So hat Warren Buffet den Anleihenmarkt seit der Einführung des Anleihenkaufprogramms falsch eingeschätzt. Er hat erwartet, dass die Inflation nach Einführung von QE anziehen würde und seine Anleihenposition damals abgebaut. Im Jahre 2009 verkaufte er US-Staatsanleihen im Wert von 3,5 Mrd. USD, weshalb ihm über die Jahre ein Gewinn von mehreren Milliarden USD entging. US-Bonds legten seit 2009 um rund 70 Prozent zu. Buffet ist auf Unternehmen spezialisiert, aber 15 Prozent des Wertes seines Unternehmens Berkshire Hathaway legt er in Anleihen oder Cash an. Daher ist die Einschätzung von Inflation und Zinsentwicklung auch für Buffet von Bedeutung.

Hilfreich zur Einschätzung der weiteren Entwicklung am Anleihemarkt ist ein Blick in den Rückspiegel. Jeweils kurz nach dem Beginn des ersten, zweiten und dritten Anleihekaufprogramms der amerikanischen Notenbank kletterten die Zinsen in den USA für einige Monate. Auch jetzt scheint sich das Muster nach dem EZB-Programm zu wiederholen. Sowohl die Renditen für US-Bonds als auch viele europäische Staatsanleihen ziehen seit einigen Tagen deutlich an. Der zuletzt historische Absturz beim Bund-Future verstärkt Befürchtungen, dass die Blase bei den Bonds platzen könnte mit entsprechend negativen Folgen auch für den Aktienmarkt.

Renditen belasten Gold

Aber nicht nur Dividendentitel werden von der Entwicklung bei den Anleihen beeinflusst, auch der Goldpreis reagiert sensibel. Steigen die Renditen bei unveränderter Inflationsrate, klettert auch der Relazins, der wiederum die Opportunitätskosten der Goldhaltung erhöht und das Edelmetall weniger attraktiv erscheinen lässt. Im heutigen Chart-Webinar werden wir uns die Entwicklung in den Charts genauer ansehen und wichtige Kursmarken zeigen. Anmelden können Sie sich gerne hier.

EUR/USD, seit Jahresbeginn

Fehlen darf in der Sammlung natürlich auch nicht das Währungspaar Euro/Dollar. Nach dem impulsiven Ausbruch in der vergangenen Woche, der zu einer kleinen Schockreaktion beim DAX führte, läuft aktuell der Test des Ausbruchniveaus um 1,10 / 1,11 Dollar. Solange dieses Niveau hält, bleiben die Euro-Bullen noch leicht im Vorteil, was wiederum negativ für den DAX wäre.