Goodbye Jobangebot
Dumm gelaufen! Bewerber lästert über Firma - Chef in spe liest mit
Neues aus der Kategorie „Dumm gelaufen“: Ein User hat zwei Jobangebote, weiß aber nicht, für welches er sich entscheiden soll. Also tut er das, was man in der heutigen Zeit immer tut – er fragt im Internet um Rat. Zu blöd nur, dass ausgerechnet einer der beiden potenziellen Chefs mitliest und prompt das Jobangebot zurückzieht.
So geschehen auf der Website „Quora“. Ein User hatte gefragt, was wohl der beste Start seiner Karriere wäre, ein Job bei Uber (Fahrdienst-App) oder Zenefits (Softwarefirma). Um seinen potenziellen Ratgebern die Sache zu erleichtern, listet er kurz die Vor- und Nachteile beider Firmen auf.
So habe Uber Mitarbeiter mit „erstaunlichen Qualifikation“, von denen er sehr viel lernen könne, schreibt er. Darüber hinaus glaube er an Uber und seine Idee – eine Idee, die nicht unbedingt überall auf Gegenliebe stößt, vor allem nicht in Deutschland (siehe: Uber stößt bei großer Mehrheit der Deutschen auf Ablehnung).
Der größte Vorteil bei Uber sei aber der gute Ruf. „Ich glaube, dass mir ein Job bei Uber hilft bei Unternehmen wie Google und Apple unterzukommen, was ich in ferner Zukunft anstrebe.“
Zenefits klingt zu unsexy
Die Vorteile bei Uber sind gleichzeitig die Nachteile seines zweiten Jobangebots. „Mein größtes Problem mit Zenefits ist, dass es kein „buzzword“ (Modewort) wie Uber ist.“ Die meisten Menschen würden Zenefits nicht kennen und überhaupt sei Zenefits „kein aufregender Name auf dem Lebenslauf, wenn man sich bei Unternehmen wie Google bewirbt.“
Autsch, so etwas hört oder besser liest man bei Zenefits wohl nicht gern. Da tut es auch nichts mehr zur Sache, dass der Bewerber das Unternehmen ansonsten in den höchsten Tönen lobt. So betont er, das Gehaltsangebot von Zenefits sei besser als bei Uber. Außerdem habe Zenefits ein großartiges Team, die Führungsebene sei nett und immer ansprechbar, vor allem aber würden sich die Chefs sehr um ihn bemühen. „Sie haben sich wirklich größte Mühe gegeben, damit ich mich für sie und gegen Uber entscheide.“
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Aus zwei Jobsangeboten wird eins
Mit dieser Mühe war es allerdings schnell vorbei, als ausgerechnet der CEO von Zenefits, Parker Conrad, auf den Post stieß. „Definitiv nicht Zenefits“, rät er daraufhin dem User und fügt als Anmerkung hinzu: „Übrigens, wir ziehen unser Jobangebot zurück.“ Diesen Zusatz löscht Conrad später aber wieder. Es sei nicht fair, solche Informationen öffentlich zu machen, erklärt er.
Seinem (ehemaligen) Bewerber gibt er mit auf den Weg, sich direkt an Google zu wenden. „Es scheint, was du wirklich möchtest, ist, bei Google zu arbeiten. Du solltest dich einfach dort bewerben.“ Zenefits sei aus zwei Gründen nichts für ihn, so der CEO weiter. Erstens würde man bei Zenefits ohnehin nur solche Leute schätzen, die wirklich dort arbeiten wollen. Und zweitens hätte man keine allzu große Hochachtung gegenüber Menschen, die ihren Job auf Basis eines „buzzwords“ auswählten. Autsch …
Ob der User es inzwischen bereut, im Internet nach Rat zu fragen?
Zumindest wirkt er ziemlich niedergeschlagen. „Wozu auch immer es zu diesem Zeitpunkt noch gut sein mag“, schreibt er zu Beginn eines Updates und bekräftigt, keine speziellen Ambitionen in Bezug auf Apple oder Google zu haben. „Ich habe mich nicht bei Uber und Zenefits beworben mit der Einstellung, dass ich mich für weniger entscheide als ich eigentlich will. Ich sehe diese beiden Möglichkeiten nicht als Platzhalter!“ Sein Anliegen sei lediglich gewesen herauszufinden, wie die Entscheidung für eine der beiden Firmen seine Karriere beeinflussen könnte. Aber er sehe nun ein, dass das nicht sonderlich gut rüberkam.
Tja… Dumm gelaufen!