Droht jetzt die Spaltung Europas?
Europa steht vor großen Herausforderungen
Europa steht vor großen Herausforderungen – wirtschaftloch, politisch und sozial. Der EU-Parlamentspräsident Martin Schulz bekam den am 14. Mai in Aachen den Internationalen Karlspreis verliehen. Schulz hat sich als Vordenker für die Stärkung des europäischen Parlaments verdient gemacht und er setzt sich für Recht, Gerechtigkeit und Solidarität in Europa ein. Gerade beim Thema Solidarität scheint Europa jetzt aber auseinanderzudriften. So gibt es ganz unterschiedliche Vorstellungen bei der Verteilung der Flüchtlinge in Europa. Auch gibt es einen Rechtsruck in vielen Ländern. Neben dem Grexit, also dem Ausscheiden Griechenlands auf dem Euro, droht nun auch der Brexit, also dem Ausscheiden Großbritanniens aus der EU. Auch in der Ukraine droht eine Spaltung. Der EuroStoxx reagierte schon mit Kurseinbußen.
England droht mit dem Brexit
Die Europäische Union ist eine politische Vision, die sogar den Friedenobelpreis erhielt. Die EU soll aber auch ein Gegengewicht und Machtblock gegen die USA und Asien (China) sein. Gerade das Denken in Machtblöcken kritisierte aber der russische Präsident Wladimir Putin am 9. Mai anlässlich der Feier des Siegs der Alliierten gegen den Nationalsozialismus, da es den Weltfrieden störe. Während sich bei den Sanktionen gegen Russland Europa noch einigermaßen einig zeigte – auch hier waren einige Länder wie Ungaren, Griechenland und Finnland gegen die Sanktionen -, scheint jetzt Europa bei der Frage der Aufteilung der Flüchtlinge uneins zu sein. Nicht nur wegen der Flüchtlingsfrage, aber auch deswegen, droht nun das Vereinigte Königreich mit dem Austritt aus der EU, dem sogenannten Brexit, worüber der alte und neue britische Primier David Cameron nun schon in 2016 entscheiden will.
Griechenland steht vor dem Grexit
Schon den nächsten Monaten droht zudem der Grexit, also der Austritt Griechenlands aus dem Euro. Auch wenn ein Grexit nicht die dramatischen Folgen haben dürfte wie noch vor 2-3 Jahren, so sind die Folgen des Grexits wenig kalkulierbar. In jedem Fall dürften dann die Renditen von südeuropäischen Anleihen wieder ansteigen.
Anleihen-Crash nach Anleihen Bubble
Im den letzten Wochen gab es schon einen starken Anstieg der Rendite bei 10-jährigen Bundesanleihen von 0,1 auf 0,78 Prozent. Der Euro-Bund-Future brach im Kurs von 160 auf unter 154 ein, was einige schon als Mini-Crash bezeichneten. Dem vorausgegangen war eine durch die Drogenpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) induzierte Anleihen-Blase. Aber auch Renditen von italienischen, spanischen, portugiesischen und französischen Anleihen stiegen in den letzten Wochen zwar leicht an, sind im historischen Vergleich aber immer noch extrem niedrig. Auch der DAX korrigierte schon in Folge der Angst vor einem Grexit um 1000 Indexpunkte seit dem 9. April von 12.400 auf 11.400 Indexpunkte, was aber noch als „gesunde Korrektur“ eingestuft wird.