Wichtige Konferenzen als Non-Event
G 7 redet am Thema vorbei – Note 7
Am 6./7. Juni findet der G 7 Gipfel in Elmau (Bayern) unter großen Protesten von Demonstranten statt. Man gewann den Eindruck, dass die G 7 gerne um den heißen Brei herumreden. Das Vor- und Nacharbeiten der Sherpas und Sous-Sherpas reicht nicht aus, um die komplexen Probleme der Welt zu lösen. Bei der OPEC-Konferenz in Wien kam es zu keinen Überraschungen. Der DAX korrigierte aber wegen der Gefahr eines „Grexits“.
G 7 ignoriert die drängenden Fragen der G 7-Gegner und Systemkritiker
Am 6./7. Juni diskutieren die Führer der 7 größten Industrienationen über die relevanten Themen der Weltpolitik und Weltwirtschaft. Angela Merkel will dabei besonders die Themen Klimawandel und Gesundheit (Vermeidung von Epidemien) herausstellen und hier auch Abschlusserklärungen erreichen, aber auch bei der Terrorbekämpfung. Dies sind sicherlich wichtige Themen, aber die wirklich wichtigen Themen wurden auf der Straße bei Kundgebungen der G 7-Demonstranten in Garmisch Partenkirchen diskutiert wie
- Lösung der Verteilungskonflikte weltweit, mehr Einkommensgerechtigkeit weltweit
- mehr soziale Gerechtigkeit weltweit
- mehr Chancengleichheit weltweit
- mehr Steuergerechtigkeit weltweit (Vermeidung von Steueroasen für die Multis)
- Bekämpfung des Hungers weltweit (neue Ernährungskonzepte)
- Bekämpfung der Armut weltweit, aber auch bei den G 7 Nationen
- Bekämpfung der Altersarmut auch bei den Industrienationen
- Beachtung der Menschenrechte weltweit
- Vermeidung von unnötigen Kriegen und eine neue Entspannungspolitik, auch mit Russland und China
- Wirkungsvolle Bekämpfung der IS-Krieger als globale Gefahr
- Lösung der Flüchtlingsprobleme und humanitären Probleme in Krisenregionen
- Neue Kooperationsmodelle, statt alte Konkurrenzmodelle
- Das Vermeiden von Denken in Machtblöcken, die den Weltfrieden stören
- Weniger Nationalismus, mehr internationale Kooperation
- Verringerung der viel zu hohen internationalen Verschuldung
- Erreichen von Wachstum, aber nicht zu jedem Preis (Vorrang der Natur)
- Mehr Ethik in der Wirtschaft, vor allem der Finanzwirtschaft
- Vermeidung von Finanz-, Handels- und Währungskriegen
- Vermeidung einer neuen Finanzkrise durch Staatspleiten
- Vermeidung einer Währungsreform und Währungskrisen
- Die Rolle der Notenbanken in Krisen
- Die Rolle der Geheimdienste (auch bei Kriegen)
- Die Rolle der NATO
- Das Thema Bargeldverbot
- Das Thema bedingungsloses Grundeinkommen
- Das Thema Pflege im Alter und das demographische Problem („sichere“ Rente/Pension)
- Frühwarnsystem beim Anleihen-Bubbles und angepasstes Verhalten bei einem Anleihen-Crash, der kommen kann
- Abwehr von Cyberkriegen
- Regulierung der Finanzmärkte
- Wirkungsvolle Bekämpfung der Korruption in Emerging Markets
- Vermehrung des Wohlstands weltweit
- Reale Hilfe zur Selbsthilfe bei den Entwicklungsländern und nicht nur Rohstoffausbeutung
- Einrichtung eines Weltwirtschaftsrats und einer wirkungsvollen UN-Truppe die wirklich Frieden schafft
- Einrichtung einer Ethik-Kommission mit Sanktionsmechanismen
- Festlegung von wahren Werten, an die sich die G 7 zu halten haben
- Mehr Menschlichkeit und Solidarität in der Welt
- Neue Modelle der Konfliktlösung (Vermeidung von „Kalten Kriegen“ und Hass unter den Nationen)
- Verringerung der Kosten eines G 7 Gipfels (früher waren das nur Kamingespräche in Washington)
- ach ja – und globale Abrüstung sollte auch mal wieder ein Thema werden, ebenso wie die Abschaffung von Atomkraftwerken und die Frage wohin mit dem Atommüll (Tschernobyl ist immer noch verstrahlt, auch wenn da jetzt schon Touristentouren gemacht werden).
Lesen Sie auch
G 20 Gipfel wichtiger als der G 7 Gipfel