Brent und WTI
Die Fakten im Ölmarkt im Überblick!
Die Ölpreise mit kurzfristigen Richtungswechseln innerhalb einer engeren Range in den vergangenen Tagen. Eine Entscheidung steht weiterhin aus. Die Fakten sprechen eher für nachgebende Kurse. Charttechnisch wird nun im Brent Oil ein Aufwärtstrend seitwärts verlassen. Im WTI setzt sich ebenfalls die Range der jüngsten Tage fort, die Annahme eines Dreiecks kann fallen gelassen werden.
Die Fakten – ein Überblick:
- Die weltweite Rohölproduktion läuft auf vollen Touren, die Nachfrage übersteigt nicht das Angebot und die Rohöllager sind gut gefüllt. Nachfragebelebung trifft zudem auf die Bereitschaft der Produzenten, mehr Öl zu fördern. Die Staatsfinanzen einiger Rohölexportierender Länder (z.B. Russland und Venezuela) sind dringend auf die Einnahmen angewiesen.
- Mit wieder nachlassenden Ölpreisen im zweiten Halbjahr 2015 rechnet die Internationale Energieagentur IEA. Aufgrund des weiterhin hohen Ölangebots in Verbindung mit den fast ausgeschöpften Lagerkapazitäten geht die IEA trotz einer zu erwartenden Nachfragebelebung von einem Ende der Ölpreisrally aus.
- Saudi-Arabien als die Ölmacht in der OPEC und weltgrößter Förderer hat eine Senkung der Förderquoten bislang verhindert. Saudi-Arabien will die Konkurrenz klein halten als auch den ungeliebten IRAN schwächen, der bei einer Aufhebung der Sanktionen als weiterer Anbieter in Frage kommen würde. Saudi-Arabiens Ölförderung ist auf dem höchsten Stand der vergangenen neun Jahre.
- Eine Einigung im Atomstreit mit dem Iran unter Führung der USA eröffnet mittelfristig die Möglichkeit, dass iranisches Öl vermehrt auf den Weltmarkt drängt.
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- Die US-Ölindustrie hingegen scheint an Boden zu gewinnen. Der Trend, aktive Bohrlöcher stillzulegen, könnte seinem Ende entgegengehen. Die US-Ölindustrie hat bislang keinen nachhaltigen deutlichen Einbruch in der Ölproduktion erlitten. Zudem warnt Goldman Sachs davor, dass das aktuelle Preisniveau von ca. 60 US-Dollar zu einer Ausweitung der US-Förderkapazitäten im Schieferölsektor führen könnte, da es den US-Produzenten in den vergangenen Monaten gelungen sei, die Kosten um rund 20% zu senken.
- An preistreibenden Faktoren hingegen bleibt der kriegerische Konflikt im Jemen sowie in Libyen bestehen. Von dieser Seite derzeit kaum Impulse. In den vergangenen Wochen konnte trotz Bürgerkrieg die libysche Ölgesellschaft rund 564 000 Barrel pro Tag fördern mit steigender Tendenz.
- Ein möglicher Grexit und die damit verbundenen Schwankungen an den Devisenmärkten könnten Einfluss auf die Rohölpreise nehmen – ein deutlich aufwertender US-Dollar dürfte die Ölpreise eher schwächen.
- Langfristig im Sinne der kommenden Jahre besteht die Aussicht auf steigende Ölpreise, nachdem die Investitionen in der Erdölförderung in den vergangenen Monaten deutlich zurückgeschraubt worden sind und aufgrund der niedrigen Ölpreise einige Marktteilnehmer langfristig aufgeben könnten.
Meine jüngsten Rohöl-Analysen finden Sie hier: Salomon - Öl-Analysen
Brent Oil - Tageskerzen
Negativ unter ca. 61,70$ mit Ziel 60/59$ bis max. 56,60/55$. Leicht positiv über ca. 66 und folgend 67/68$.
WTI Oil - Tageskerzen
Die bisherige Annahme eines Dreiecks wird fallen gelassen, da die WTI-Notierung aus diesem seitwärts innerhalb der Range der jüngsten Handelstage herausläuft. Signal bei Ausbruch. Kritisch unter ca. 59 und folgend unter 57,70 sowie 56$. Positiv über ca. 62; 63 und 64$ jeweils per Hourly-Close.
Ihr Stefan Salomon
Chartanalyst wallstreet-online.de
Die wichtigsten Zahlen:
www.wallstreet-online.de - Wirtschaftskalender
Hinweis: Die Analyse wurde von Stefan Salomon mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit der in der Analyse enthaltenen Aussagen, Prognosen und Angaben wird jedoch keine Gewähr übernommen. Der Inhalt dient lediglich der Information und beinhaltet keine Vermögensberatung und keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von CFD, Aktien oder anderen Finanzprodukten.Die Analysen dienen nicht als konkrete Handelsempfehlung. Eine Haftung für Vermögensschäden ist ausgeschlossen. Erklärung nach §34b Abs 1 WPHG: Der Autor erklärt, dass er im Besitz von Finanzinstrumenten sein kann, auf die sich einzelne Analysen beziehen. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes. Charts: www.tradesignalonline.com.
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