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    Aktien Frankfurt  623  0 Kommentare Anleger haben im Schulden-Drama noch Hoffnung

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Dem turbulenten Wochenauftakt folgte am Frankfurter Aktienmarkt ein nicht minder nervenaufreibender Dienstag: Nach einem weiteren Kursrutsch schöpften die Anleger doch noch Hoffnung, dass es eine Annäherung im Griechenland-Streit in letzter Sekunde gibt. Dieser neue Optimismus half dem Dax bis zum Nachmittag ins Plus. Der deutsche Leitindex legte um 0,07 Prozent zu auf 11 090,80 Punkte.

    Zuvor hatte der näher rückende Ablauf des internationalen Hilfsprogramms für Athen neben massiven Kursverlusten an der Wall Street den Dax um 1,7 Prozent nach unten gedrückt. Marktstratege Chris Weston vom Broker IG hatte am Morgen bereits eine enorme Unsicherheit verantwortlich gemacht für Schwankungsbreiten auf dem höchsten Niveau seit Jahren. Am Vortag war der Leitindex bereits um gut 3,5 Prozent gefallen.

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    ANLEGER HOFFEN AUF LETZTE CHANCE AUS BRÜSSEL

    Die Anleger setzten am Dienstagnachmittag aber darauf, dass Brüssel doch noch einen Schritt auf Athen zugeht - kurz bevor Griechenland einen Kredit des Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht bedienen kann. Falls der griechische Premier Alexis Tsipras noch im Laufe des Tages das Angebot der Geldgeber für ein Sparpaket annehme und für ein "Ja" bei der Volksabstimmung über die geforderten Reformen werbe, könnte der Weg für ein weiteres Euro-Finanzministertreffen geebnet werden, hatte es in EU-Kreisen geheißen.

    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sah aktuell für eine Einigung keine Chance. "Heute Abend, genau 24.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit, läuft das Programm aus. Und ich kenne keine belastbaren anderen Hinweise", sagte Merkel in Berlin. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble stellte jedoch klar, dass Griechenland auch im Falle eines negativen Referendums am Wochenende im Euro bleibe.

    Der MDax der mittelgroßen Werte dämmte seine Verluste bis zum Dienstagnachmittag auf 0,13 Prozent und 19 781,76 Punkte ein. Der Technologiewerte-Index TecDax drehte auf 0,12 Prozent ins Plus bei 1649,75 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 legte ebenfalls leicht zu.

    RÜCKZAHLUNG AN IWF DROHT AUSZUFALLEN

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    Eigentlich müsste Athen spätestens in der Nacht auf Mittwoch 1,54 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte aber am Montagabend im griechischen Staatsfernsehen bereits den Ausfall der Zahlung erklärt.

    Unmittelbare Konsequenzen seitens des IWF drohen Athen allerdings nicht. Für entscheidender hält ein Händler daher, ob die Europäische Zentralbank (EZB) auch nach dem Zahlungsausfall die griechischen Finanzinstitute mit den sogenannte Notfall-Liquiditätshilfen (ELA) stützt.

    An Geldautomaten dürfen Griechen seit Montag maximal 60 Euro pro Tag abheben. Banken und Börse bleiben bis Anfang kommender Woche geschlossen.

    SCHWACHE WALL STREET DÜRFTE SICH ERHOLEN

    Aber auch der Blick über den Teich rief bei den Anlegern Sorgen hervor. "Der neue Gegenwind für den Dax kommt nicht aus Griechenland, sondern aus den USA. Dort bahnt sich die erste ernsthafte Korrektur am Aktienmarkt seit Monaten an", sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Die Unruhe an der Wall Street ist am Montag massiv angestiegen und dies liegt nicht nur an Griechenland." Zuletzt zeichnete sich auch hier allerdings eine Erholung ab.

    Gegen den Trend stark zeigten sich die Papiere von K+S mit einem Zuwachs von gut 3 Prozent. Die Papiere des Kasseler Salz- und Düngemittelkonzerns profitieren weiter von Übernahmefantasien. Dem "Handelsblatt" zufolge hält K+S die kolportierte Offerte des kanadischen Wettbewerbers Potash von rund 41 Euro pro Aktie für zu niedrig.

    Noch schwankungsfreudiger als der Gesamtmarkt zeigten sich die Papiere des Verpackungsspezialisten Gerresheimer . Sie knickten zeitweise um über 7 Prozent ein, nachdem Gerresheimer den Verkaufs des Geschäfts mit Röhrengläsern verkündet hatte. Dann aber kletterten sie an die MDax-Spitze und gewannen dabei zuletzt gut 3 Prozent. Zwei Röhrenglas-Werke in Vineland (New Jersey, USA) und Pisa (Italien) mit rund 300 Mitarbeitern gehen an den US-Konzern Corning. Analyst Daniel Wendorff von der Commerzbank wertete dies als interessanten Schritt mit gutem Veräußerungspreis, der aber die Gewinnmargen verwässere./ag/das




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