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    Grexit - Schuldenschnitt  5911  1 Kommentar Gute Nacht Europa! Grexit, wenn das Schule macht…

    Jetzt geht es ans Eingemachte. Griechenland ist zahlungsunfähig, den Banken des Landes geht das Geld aus. Wie weiter? Heute Abend treffen sich die Staats- und Regierungschefs zu einem Sondergipfel und beraten die zukünftige Strategie in der Causa Griechenland. Auf der Tagesordnung: drittes Hilfsprogramm, Grexit, Parallelwährung und/oder Schuldenschnitt? Eine einfache und alle Seiten zufrieden stellende Antwort gibt es nicht.

    Staatlich praktizierte Insolvenzverschleppung

    Eins ist jedoch klar: Die bisher praktizierte staatliche Insolvenzverschleppung ist am Ende. Ein "Weiter so" kann es nicht geben und kann auch vor den europäischen Steuerzahlern nicht verantwortet werden. Das Euro-Schneeballsystem, alte Schulden durch neue Gelder zu finanzieren, muss ein Ende haben. Die Illusion ist nicht erst seit den ersten beiden Griechenland-Hilfsprogrammen geplatzt. Auf der anderen Seite gilt es ebenso die Illusion zu zerstören, man könne Gelder ohne Gegenleistung erhalten. Griechenland muss um des eigenen Landes willen Strukturreformen nicht allein im Verwaltungs- und Steuerwesen umsetzen, um eines Tages auf eigenen Beinen zu stehen.

    Geordneter Schuldenschnitt oder ungeordneter Zahlungsausfall

    Die Schulden, die Athen aufgehäuft hat, können seit Langem schon nicht mehr als tragfähig bezeichnet werden. Was nun? Wir werden nicht umhin kommen, einen Teil des Geldes abzuschreiben. Die Frage ist: Steuern wir auf einen geordneten Schuldenschnitt oder einen ungeordnete Zahlungsausfall zu? Manche sprechen von einer Wahl zwischen Pest und Cholera. Doch: Bei einem Grexit liegen rund 85 Milliarden plus X für den deutschen Steuerzahler im Feuer. Nicht zu sprechen von den Nothilfen, die Griechenland als humanitäre Maßnahme von der EU im Fall des Ausscheidens aus der Eurozone gewährt werden müssten.

    Bei einem geordneten Schuldenschnitt hingegen, könnte der materielle Verlust für Deutschland und die anderen Länder der Eurozone begrenzt werden. Natürlich nur unter der Prämisse, dass auch Griechenland - trotz Referendum - über seinen Schatten springt und geforderte Strukturmaßnahmen umsetzt. Und nein, das Euro-Schneeballsystem kann und darf so nicht weiter geführt werden. Dessen sollten sich alle an den Gesprächen Beteiligten klar sein - von den Regierungschefs, den Finanzministern, der Eurogruppe, Internationalem Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB).

    Grexit - ein Erfolgsmodell?

    Lange Zeit wurde vor den Ansteckungsgefahren eines Grexit auf die anderen Krisenkanditen der Eurozone gewarnt. Nach Jahren der staatlichen Insolvenzverschleppung haben sich die beteiligten Banken der Schuldenlast entledigt, die Verluste wurden sozialisiert. Die Ansteckungsgefahren seien nun gebannt, heißt es unverholen. Doch was, wenn ein Grexit Schule macht? Was, wenn der Grexit zum Erfolgsmodell wird? Dann folgen demnächst Portugal, Spanien und Italien… Von Großbritannien ganz zu schweigen, das gleich ganz Europa adieu sagen will. Dann ist der Euro Geschichte. Um das Mantra von Bundeskanzlerin Angela Merkel zu zitieren „Fällt der Euro, fällt Europa.“





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