Hüfners Wochenkommentar
"Acht Gründe, warum Gold gar nicht so gut ist" - Seite 3
Achtens, was oft übersehen wird: In der Goldwährung war es den privaten Anlegern in vielen Ländern verboten, Gold zu besitzen (zum Beispiel in den USA). Wer Gold kauft, um damit in einer Goldwährung reich zu werden, steht am Ende vielleicht ohne da.
Für Anleger
Der Goldpreis lebt davon, dass die Menschen an die Wertbeständigkeit des gelben Metalls glauben. Man sollte Gold kaufen, wenn man sich dadurch besser fühlt, nicht aber um Geld zu verdienen. Vor allem sollte man daraus keine allgemeingültigen Regeln formulieren. Ich halte das alte Postulat, 5 Prozent bis 10 Prozent seines Vermögens in Gold zu halten, für überholt. Es war vielleicht sinnvoll, als der Goldpreis fix war oder sich langfristig in einem Aufwärtstrend befand wie in den Jahren 2000 bis 2010. Jetzt gilt es nicht mehr.
von Martin Hüfner, Assenagon
© 29. Juli 2015
Dr. Martin W. Hüfner ist Chief Economist bei Assenagon. Viele Jahre war er Chefvolkswirt der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank AG und Senior Economist der Deutschen Bank AG. Er leitete fünf Jahre den renommierten Wirtschafts- und Währungsausschuss der Chefvolkswirte der Europäischen Bankenvereinigung in Brüssel. Zudem war er über zehn Jahre stellvertretender Vorsitzender beziehungsweise Vorsitzender des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Bundesverbandes Deutscher Banken und Mitglied des Schattenrates der Europäischen Zentralbank, den das Handelsblatt und das Wallstreet Journal Europe organisieren. Dr. Martin W. Hüfner ist Autor mehrerer Bücher, unter anderem "Europa – Die Macht von Morgen" (2006), "Comeback für Deutschland" (2007), "Achtung: Geld in Gefahr" (2008) und "Rettet den Euro!" (2011).