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    Hüfners Wochenkommentar  1082  0 Kommentare "Acht Gründe, warum Gold gar nicht so gut ist" - Seite 2

    Fünftens: Aus fundamentaler Sicht erscheint der der­zeitige Goldpreis wenig attraktiv. Das Wachstum der Schwellen- und Entwicklungsländer als große Käufer­gruppe am Goldmarkt geht zurück (Ausnahme Indien). Die Geldentwertung, die in der Vergangenheit den Goldpreis getrieben hat, ist niedrig. Die Zinsen sind so stark gefallen, dass sie nur noch nach oben gehen kön­nen. Damit muss der Anleger für das Halten von Gold nicht nur Lagerkosten zahlen, sondern auch auf mehr Zinsertrag bei anderen Anlagen verzichten. Der Euro könnte sich wieder aufwerten, womit die Wechselkurs­gewinne der Europäer beim Gold wegfallen.

    Sechstens: Gold ist entgegen allem, was immer wieder gesagt wird, kein wirklicher Schutz gegen Krisen. Seit seiner Freigabe Anfang der 70er Jahre hat der Preis nur auf zwei große Krisen wirklich reagiert. Das war die Ölpreisexplosion im Jahre 1980 und der Höhe­punkt der Eurokrise 2011/12. Bei so wichtigen Ereignis­sen wie der Russland- und der Asienkrise Ende der 90er Jahre, dem Attentat am 11. September 2001 in New York oder beim Zusammenbruch der Lehman Bank 2008 hat er kaum gezuckt.

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    Siebtens: Gold ist auch keine Hilfe gegen die Zerrüttung des Finanzsystems, die wir derzeit erleben. Noch nie zuvor in der Nachkriegszeit war das Vertrauen in die Stabilität des Geldes so angeknackst wie heute. Geld ist praktisch wertlos geworden. Es gibt Blasen an den Märkten, die eines Tages platzen werden. Die Theore­tiker alternativer Geldsysteme haben Hochkonjunktur. Da müsste es doch mit dem Teufel zugehen, wenn Gold nicht eine Renaissance erleben sollte.

    Doch nichts passiert. Weder rührt sich der Goldpreis, noch sehe ich eine Begeisterung für eine Rückkehr der Goldwährung. Der Grund ist ganz einfach. Die Goldwäh­rung war bei Weitem nicht so gut, wie oft behauptet wird. Die Preise schwankten damals sehr viel stärker als heu­te. Mal gingen sie in einem Jahr um 20 Prozent nach oben, dann aber im nächsten um 15 Prozent nach unten. Das hängt natürlich mit der Starrheit der Gold-Geldmenge zusam­men, die sich nicht an die Entwicklung der Wirtschaft anpassen und sie glätten kann. Erst als die Goldwäh­rung aufgegeben wurde, wurde auch die Geldwertent­wicklung stetiger. Die großen Kritiker des gegenwärtigen Währungssystems plädieren daher nicht so sehr für die Rückkehr zu einer Goldwährung. Sie treten eher ein für ein Ende des staatlichen Geldangebotsmonopols und eine Privatisierung des Geldsystems.

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    Verfasst von 2Börse Frankfurt
    Hüfners Wochenkommentar "Acht Gründe, warum Gold gar nicht so gut ist" - Seite 2 29. Juli 2015. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Soll man jetzt Gold kaufen? "Keine Frage", so lautet eine Antwort, die man jetzt vielfach hört. Der Preis ist im Au­genblick relativ niedrig. Er hat sich gegenüber dem bis­herigen Höchststand fast …

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