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    ROUNDUP 2  598  0 Kommentare Heidelbergcement plant mit Italcementi Milliardenzukauf

    (neu: weitere Aussagen aus der Telefonkonferenz, Analystenstimme)

    HEIDELBERG (dpa-AFX) - In der Zementbranche steht die nächste Großfusion an. Nach dem jüngsten Zusammenschluss der beiden Schwergewichte Lafarge und Holcim zu einem neuen Megakonzern zieht Heidelbergcement nun nach. Die deutsche Baustoffgröße bietet für die Nummer fünf der Zementbranche, den italienischen Konkurrenten Italcementi , 3,7 Milliarden Euro. Mit dem Zukauf verkürzt Heidelbergcement den Abstand zum Marktführer LafargeHolcim . Zudem werden die Heidelberger bei Zuschlagsstoffen wie Sand, Kies und Schotter wieder die Nummer eins, nachdem LafargeHolcim und CRH aus Irland dem Unternehmen dort den Rang abgelaufen haben.

    An der Börse waren Anteile von Heidelcement unter Druck und lagen am Nachmittag mehr als sieben Prozent im Minus. Zur Finanzierung werde unter anderem eine Kapitalerhöhung nötig und die Verschuldung steige wieder, begründeten Händler die Kursverluste. Langfristig sehen Analysten aber durchaus Sinn hinter dem Zukauf. "Italcementi passt gut, zu einem fairen Preis", lobte Analyst Mike Betts vom Investmenthaus Jefferies die Übernahme.

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    ZUGANG IN NEUE MÄRKTE

    Heidelbergcement werde mit dem Kauf des italienischen Konkurrenten mit knapp 18 000 Mitarbeitern nicht nur sein Geschäft in Nordamerika, Asien und Afrika ausbauen, sondern auch in strategisch wichtige Märkte eindringen, sagte Unternehmenschef Bernd Scheifele am Mittwoch während einer Telefonkonferenz. So werde das Unternehmen in Frankreich auf einen Schlag zur Nummer zwei. Zudem rechnet er vor allem in Südeuropa, wo Italcementi Werke hat, mit einer Erholung der Baustoffmärkte. "Wir glauben, dass dort die Talsohle erreicht ist", zeigte sich Scheifele optimistisch.

    Durch den Zukauf werde Heidelbergcement dann auch in attraktiven Schwellenländern wie etwa Ägypten und Thailand engagiert sein und seine Marktposition etwa in Indien deutlich ausbauen. Im Gegenzug will Scheifele sich aus Märkten zurückziehen, die sich weniger gut entwickeln. Er machte dazu aber noch keine konkreten Angaben. Zudem rechnet der Heidelbergcement-Chef durch den Zusammenschluss mit Potential sieht Scheifele dabei unter anderem beim Einkauf sowie im Vertrieb. Positiv hob Scheifele hervor, dass Italcementi in der Vergangenheit kräftig investiert habe und daher moderne Werke besitze.

    SEIT LANGEM IM GESPRÄCH

    Auch ansonsten zeigte sich Scheifele euphorisch. "Kein anderes Unternehmen der Branche ergänzt unser operatives Geschäft so gut wie Italcementi", sagte er. Zu dieser Erkenntnis seien beide Unternehmen nicht erst jüngst gekommen, sondern bereits schon vor mehr als 10 Jahren. "Wir sind immer im Gespräch gewesen", fügte Scheifele hinzu. Und dass beide Unternehmen sich jetzt gerade zusammenschließen wollten, habe auch etwas mit der veränderten familiären Situation der Eigentümerfamilie Pesenti bei Italcementi zu tun.

    In einem ersten Schritt werde Heidelbergcement den 45-Prozent-Anteil der Finanzholding Italmobiliare der Familie Pesenti für 1,67 Milliarden Euro erwerben, hieß es von der im Dax notierten Gesellschaft am Dienstagabend. Einen Teil davon will Heidelbergcement in eigenen, noch auszugebenden Aktien bezahlen, den Rest in bar. Der Anteilserwerb soll 2016 abgeschlossen sein. Anschließend wird Heidelbergcement den verbliebenen Aktionären ein Pflichtangebot über voraussichtlich ebenfalls 10,60 Euro je Aktie machen. Bei diesem Angebotspreis würde Italcementi insgesamt mit 3,7 Milliarden Euro bewertet.

    KAUM ÜBERSCHNEIDUNGEN

    Die Überschneidungen von Heidelbergcement und Italcementi seien zwar nicht sehr groß, sagte Scheifele. Aber nach der Fusion müssten unter anderem zwei Werke in den USA verkauft werden. Werksverkäufe und die Veräußerung von Randgeschäften in Italien an Italmobiliare sollen allein eine Milliarde Euro in die Kasse spülen.

    Heidelbergcement-Chef Bernd Scheifele erwartet bereits 2017, im ersten vollständigen Geschäftsjahr, einen positiven Ergebnisbeitrag. Der operative Gewinn (Ebitda) soll 2019 statt der wie bisher geplanten mindestens vier Milliarden Euro durch die Übernahme auf mindestens fünf Milliarden Euro steigen. Beim Umsatz peilt Scheifele drei Milliarden Euro mehr ein - er soll 2019 damit bei 20 Milliarden Euro liegen./mne/men/he





    dpa-AFX
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