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    Aktienmärkte  1299  0 Kommentare China hält den Crash nicht auf

    Die chinesische Regierung kämpft mit massiven Eingriffen gegen den Kurssturz an den Börsen Shanghai und Shenzen. Sie setzte viele Aktien vom Handel aus, stoppte die Flut von Neuemissionen und Kapitalerhöhungen, kaufte Papiere großer Staatskonzerne in bedeutendem Umfang auf, schränkte Leerverkäufe ein und ließ Verkäufer polizeilich verfolgen. Der Erfolg ist bescheiden, weder der CSI 300-Index noch der ChiNext konnten sich nachhaltig erholen.

    Können Stützungskäufe denn überhaupt von Erfolg gekrönt sein? Ziel des Börsenhandels ist es doch gerade, Gleichgewichtspreise für Wertpapiere zu finden, indem Käufer ihre Zahlungsbereitschaften signalisieren und Verkäufer ihre Verkaufsbereitschaften offenbaren. Dieser Prozess wird gestört, wenn jemand mutwillig versucht, irgendeinen Kurs oberhalb dieses Niveaus „festzusetzen“. Ein nachhaltiges Gleichgewicht, das auch ohne die ständige Zufuhr von Stützungsgeldern aufrechtzuerhalten ist, kann so nicht gefunden werden.

    So viel zur Theorie. Aber auch die Praxis lässt Zweifel an der Sinnhaftigkeit von Stützungsmaßnahmen aufkommen. Am ehesten klappte es möglicherweise im Börsencrash 1907, der ohne die Käufe des legendären J. P. Morgan und weiterer Bankiers vielleicht noch größere Ausmaße angenommen hätte. Wohlgemerkt: vielleicht. 1929 dagegen verdampften die Stützungskäufe von Banken und Investmentfirmen binnen weniger Tage wirkungslos. Bis 1933 folgten Kursverluste von 90% im Dow Jones und die große Weltwirtschaftskrise.

    Wenn (wie derzeit in China) eine Spekulationsblase besteht, muss die Luft irgendwann so oder so abgelassen werden. Deshalb ergibt es keinen Sinn, Kurse durch Manipulationen künstlich „oben“ halten zu wollen. Einen Crash in seinem Lauf hält auch eine kommunistische Regierung nicht auf. Aktienkurse sollten sich durch Marktkräfte bilden und durch sonst nichts.





    Christoph Frank
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    Christoph Frank (CIIA) leitet die Redaktion der „PLATOW Börse“ und die Beratung des Aktienfonds „DB Platinum III Platow Fonds“. Die „PLATOW Börse“ erscheint dreimal pro Woche. Weitere Infos unter: PLATOW Börse.
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    Verfasst von Christoph Frank
    Aktienmärkte China hält den Crash nicht auf Die chinesische Regierung kämpft mit massiven Eingriffen gegen den Kurssturz an den Börsen Shanghai und Shenzen. Der Erfolg ist bescheiden. Können Stützungskäufe generell von Erfolg gekrönt sein? Oder sind sie unsinnig?